Mehr Flexibilität, Transparenz und Einfachheit für Sparer
Finanztip fordert eine grundlegende Modernisierung. Die Produkte müssten deutlich kostengünstiger, transparenter und flexibler werden. Statt starrer Garantien, die Renditechancen verhindern, sollten Sparer wählen können, ob sie lieber sichere oder renditestärkere Varianten nutzen wollen. Auch die Auszahlung müsste an moderne Lebensrealitäten angepasst werden: Teilbeträge vor Rentenbeginn, einmalige Auszahlungen zum Start der Rente oder die Vererbbarkeit des Restkapitals wären notwendig, um die eigene Vorsorge wirklich nutzbar zu machen. Darüber hinaus plädiert Finanztip für ein Opt-out-System, bei dem jeder automatisch in die geförderte Vorsorge einbezogen wird, ohne dass man sich selbst darum kümmern muss. Und schließlich müsste die steuerliche Förderung klar, verständlich und unkompliziert gestaltet sein.
Frühstart-Rente als Einstieg
Reformvorschläge für die staatlich geförderte Altersvorsorge gibt es jedoch zuhauf, während die politische Umsetzung weiter auf sich warten lässt. Vorläufig springt die Finanz- und Versicherungswirtschaft auf den Zug der Frühstart-Rente auf: So hat der GDV kürzlich einen digitalen Frühstart-Rechner bereitgestellt, mit dem sich modellieren lässt, wie sich die Frühstart-Rente unter verschiedenen Annahmen entwickeln könnte. Nutzer können beispielsweise simulieren, welchen Einfluss private Zuzahlungen oder die Fortführung ab 18 Jahren auf das spätere Altersvorsorgekapital haben.
Doch auch bei der Frühstart-Rente steht die endgültige Ausgestaltung noch aus. Bis die Reformen an den Start gehen, bleibt eigentlich nur eines: nicht abzuwarten, sondern die eigene Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen und die Vorsorge nicht weiter aufzuschieben. (bh)
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