AssCompact suche
Home

0630

Software

Afori: KI unterstützt Makler im Backoffice

Mit Afori gibt es eine neue KI-Plattform speziell für Versicherungsmakler. Sie soll bei Backoffice-Aufgaben für Entlastung sorgen. Als erstes Produkt bietet Afori ein Tool für den E-Mail-Posteingang in Outlook, das typische Vorgänge automatisch erkennt, strukturiert und Folgeprozesse anstößt.

Afori ist eine KI-Plattform, die speziell für Versicherungsmakler entwickelt wurde und bei Backoffice-Aufgaben automatisiert unterstützen soll, um für spürbare Entlastung im Arbeitsalltag zu sorgen. Als erstes Produkt bietet Afori eine intelligente Seitenleiste für den E-Mail-Posteingang, die typische Vorgänge automatisch erkennt, strukturiert und Folgeprozesse anstößt. Dies erfolgt direkt in Outlook ohne Systemwechsel. Die KI ist an gängige Maklerverwaltungsprogramme anschließbar.

Auf Versicherungsbranche zugeschnitten

Im Vergleich zu generischen Anbietern ist Afori speziell auf die Versicherungswelt ausgerichtet. „Afori KI spricht Versicherungsdeutsch“, wie es in der Unternehmensmitteilung dazu heißt. Die künstliche Intelligenz versteht also branchentypische Vorgänge, erkennt Fristen, analysiert eingehende Nachrichten und erstellt daraus strukturierte Aufgaben. Die Afori KI priorisiert, liefert Antwortvorschläge und stellt KI-basierte Helfer bereit, die Teile der Arbeit vorbereiten.

„Der Verwaltungsaufwand für Versicherungsmakler wächst immer weiter, auch getrieben durch steigende regulatorische Anforderungen“, sagt Fabian Wesemann, Mitgründer von Afori. „Wir haben mehrere Monate eng mit Maklern zusammengearbeitet, um KI gezielt da einzusetzen, wo es einen echten Mehrwert generiert, damit sie mehr Zeit haben, ihre Kunden zu beraten und Wachstum zu erzielen.“

Über Afori

Afori wurde 2025 von Fabian Wesemann, ehemaliger Mitgründer von wefox, und Sergi Banos, ehemals CTO von wefox, gegründet. Nach Angaben des Unternehmens wird Afori von bekannten Personen aus der Branche unterstützt, darunter Christopher Lohmann (Gründer von The Mulberry Ventures und ehemaliger CEO von HDI und Gothaer), Chris Leifeld (Gründer von Thinksurance), Nils Mahlow (Gründer von Claimsforce), sowie von KI-Experten wie Mustafa Suleyman (CEO Microsoft AI), Alex Rinke (Co-Ceo & Founder Celonis) und Mehdi Ghissassi (ehemals Google Deepmind).

Lesen Sie auch:
 

GKV-Vermittlungsportal bietet App für Makler

Das Vermittlungsportal rund um die gesetzlichen Krankenkassen makleraktiv.de hat einen neuen Service zur Vertriebsunterstützung für Versicherungsmakler: Mit einer App haben Nutzer Zugriff auf alle Funktionen des Portals.

Mit der Krankenkassen-App hat das GKV-Vermittlerportal makleraktiv.de ein neues Tool zur Vertriebsunterstützung für Versicherungsmakler. Die Anwendung bietet einen direkten Zugriff auf alle Funktionen des Makleraktiv-Portals, das einen Vergleich der Beiträge und Leistungen der aktuell noch 94 gesetzlichen Krankenkassen ermöglicht.

Die App ist optimiert für Smartphone und Tablet, wie auch PC oder Mac. Für die Installation ist ein Login auf makleraktiv.de erforderlich. Auf der Startseite findet sich dann ein Installationshinweis. „Wir sehen bedingt durch die stark steigenden Krankenkassenbeiträge den erhöhten Beratungsbedarf in der Bevölkerung“, erläutert Geschäftsführer Thomas Adolph, der auch das öffentliche Vergleichsportal gesetzlichekrankenkassen.de betreibt. Die Anfragen und Suchen würden täglich ein direktes Feedback liefern und die Rückmeldungen zementieren, dass die Bereitschaft und der Wunsch, die Krankenkasse zu wechseln, noch nie so hoch war wir heute, so Adolph weiter. (tik)

Lesen Sie außerdem:
 

Digital Insurance Podcast: Rolle der IT im LV-Run-off

Im neuen Digital Insurance Podcast spricht Jonas Piela mit Peter-Henrik Blum-Barth, Vorstand Kapitalanlage der Frankfurter Leben-Gruppe, über die Konsolidierung in der Lebensversicherungsbranche durch Run-off.

In dieser neuen Episode des Digital Insurance Podcast beschreibt Peter-Henrik Blum-Barth, Vorstand Kapitalanlage der Frankfurter Leben-Gruppe, Run-off-Plattformen als Unternehmen, die abgeschlossene, nicht mehr vertriebene Versicherungsbestände abwickeln. Im Gegensatz zu traditionellen Versicherern, die auf Wachstum fokussiert sind, liegt der Fokus bei Run-off-Gesellschaften auf effizientem Management schrumpfender Bestände. Dies ermöglicht es, die Kosten zu senken und gleichzeitig hohe Überschussbeteiligungen für die Kunden zu gewährleisten – eine Win-win-Situation für Kunden, Verkäufer und die Run-off-Plattform. Die zunehmende Zahl von Verkäufern wird durch fallende Zinsen, steigende Kosten, höhere regulatorische Anforderungen und wachsende IT-Investitionskosten bedingt. Die daraus resultierende Herausforderung besteht in der wachsenden Diskrepanz zwischen den Kundenversprechen und den erzielbaren Renditen am Kapitalmarkt.

Konsolidierung und Skaleneffekte: Migration von Kapitalanlagen

Die Frankfurter Leben-Gruppe übernimmt Portfolien und konsolidiert sie auf einer zentralen Plattform. Dies ermöglicht Skaleneffekte im Asset-Management, unter anderem durch die Optimierung der Asset-Allokation und den Zugang zu globalen Anlageklassen. Blum-Barth vergleicht den Prozess des Transfers von Kapitalanlagen mit einer „Migration“ und betont die Bedeutung von Vereinfachung und Standardisierung. Die Skaleneffekte wirken sich auch auf die Kosten aus, insbesondere in der Verwaltung von Sicherheiten und der Zusammenarbeit mit Asset Managern. Durch die Optimierung der Portfoliostruktur werden unnötige Überdiversifikationen vermieden und die Effizienz gesteigert.

Strategische Asset-Allokation und Fokus auf laufende Erträge

Die Frankfurter Leben-Gruppe legt besonderen Wert auf Anlageklassen mit hohen laufenden Erträgen, wie Private Debt und Immobilienfinanzierungen. Die planbare Abnahme des Bestands ermöglicht eine präzise Anpassung des Anlageprofils an den Cashflow der Verbindlichkeiten. Dies führt zu einer hohen Überschussbeteiligung für die Kunden, die im Spitzenfeld der Branche liegt. Blum-Barth betont, dass die Frankfurter Lebensgruppe ein starkes Interesse daran hat, ihren Kunden einen exzellenten Service und hohe Überschussbeteiligungen zu bieten, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch um die Reputation des Unternehmens zu stärken und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Diese Reputation ist unerlässlich, um zukünftig weiterhin Portfolien von Versicherern übernehmen zu können.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
 

softfair: Neue Module im Bereich Einkommenssicherung

Die softfair GmbH hat eine neue Generation ihrer Leben-Module zum Versicherungsvergleich im Bereich Einkommenssicherung gelauncht. Nach dem Update gibt es erweiterte Filter- und Visualisierungsoptionen, die Nutzern mehr Flexibilität und Nachvollziehbarkeit bieten.

Die softfair GmbH launcht neue Leben-Module im Bereich der Einkommenssicherung. Das Update umfasst insgesamt vier Tarifbereiche der Sparte Leben. Nach dem erfolgreichen Release des neuen RLV-Moduls im April 2025, wie AssCompact berichtete, folgt nun der nächste Aufschlag mit allen Tarifbereichen der Einkommenssicherung (Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit, Grundfähigkeit und Dread-Disease). Die neue Generation der Einkommenssicherungs-Module sollen den Versicherungsvergleich schneller, treffsicherer und deutlich transparenter machen, wie es von softfair heißt. „Makler erhalten damit ein Instrument, das Beratungsqualität und Abschlusssicherheit spürbar erhöht“, betont Nicole Rode, Abteilungsleiterin Leben bei der softfair GmbH.

Zu den Neuerungen zählen das Anlegen von Profilen mit personenunabhängigen Daten oder auch eine KI-Berufssuche für eine höhere Trefferquote bei der Eingabe von Berufen. Zudem gibt es ein dynamisches Tarif-Streaming, mit dem Nutzer direkt zur Ergebnisseite gelangen, während die Tarife „on the fly“ in die Liste geladen werden. Vorgänge lassen sich speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen, ohne dass Daten erneut einzugeben sind. Zudem wurde die Oberfläche modernisiert.

Laut softfair wurden die Module in enger Zusammenarbeit mit Anwendern und Partnern entwickelt. Praktische Rückmeldungen aus der Beratungspraxis seien direkt in den Entwicklungsprozess eingeflossen. Das Ergebnis ist ein Vergleichsmodul, das nicht nur in puncto Geschwindigkeit überzeugt, sondern auch mit erweiterten Filter- und Visualisierungsoptionen mehr Flexibilität und Nachvollziehbarkeit bietet“, so Rode weiter.

Die neuen Einkommenssicherungs-Module stehen ab sofort allen Partnern der softfair GmbH zur Verfügung. (tik)

Lesen Sie auch:
 

Allianz: „KI macht uns überall besser“

Auch bei der Allianz hat KI längst Einzug gehalten und kommt unternehmensweit zum Einsatz. Wo liegen die Schwerpunkte und welche Prinzipien leiten den Versicherer auf dem Weg mit der Technologie? Nachgefragt bei Manuela Diviach, bei der Allianz u. a. für KI verantwortlich.

Interview mit Manuela Diviach, Head of Group Operations, Organization and Data bei der Allianz SE
Frau Diviach, welches strategische Potenzial sehen Sie für den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Versicherungswirtschaft – heute und mit Blick auf die nächsten fünf bis zehn Jahre?

Künstliche Intelligenz macht uns überall besser – schon jetzt und natürlich noch viel mehr in den nächsten Jahren. Mit KI können wir schneller, persönlicher und genauer sein, und wir können maßgeschneiderte Produkte und Services anbieten. KI verändert auch unsere Rolle: Wir reagieren nicht mehr nur auf Risiken, sondern helfen unseren Kunden dabei, sie zu vermeiden.

Wo steht die Branche in Sachen KI aus Ihrer Sicht aktuell im Vergleich zu anderen?

Versicherung ist ein Datengeschäft, dadurch ist eine natürliche Nähe zu IT und KI gegeben. Gerade große Versicherer investieren sehr viel in Technologie und Talente. Insofern gehört die Versicherungsbranche sicher zu den führenden traditionellen Branchen in Sachen KI. Darauf können wir uns jedoch nicht ausruhen. Wir müssen agil bleiben, um weiter vorne mitzuspielen.

Welche Rolle spielt KI denn in der Zukunftsstrategie der Allianz?

KI ist ein integraler Bestandteil unserer Strategie und hilft uns, intelligent und nachhaltig zu wachsen und resilienter zu werden. Natürlich muss KI sich im täglichen Geschäftsbetrieb rechnen, und das tut sie schon. KI macht Kunden und Mitarbeiter zufriedener, macht uns produktiver und effizienter.

Unser Leitprinzip bei KI ist, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und Technologie einzusetzen, um die Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden zu ergänzen – nicht um diese zu ersetzen. Dieser Ansatz stellt sicher, dass KI als leistungsstarkes Werkzeug dient, um das Fachwissen und damit den Einfluss unserer Kollegen auf das Ergebnis weiter zu verbessern.

Sie sind verantwortlich für KI bei der gesamten Allianz Gruppe. Wo liegen Ihre Schwerpunkte?

Unsere Aufgabe ist, die KI-Strategie für die Allianz Gruppe festzulegen. Dabei achten wir besonders darauf, wie wir unsere Größe und Skalierungsmöglichkeiten optimal nutzen können. Einerseits steuern wir die Einführung von KI im Unternehmen, andererseits stellen wir sicher, dass dies verantwortungsbewusst geschieht, indem wir in Zusammenarbeit mit den Sicherheits- und Kontrollfunktionen Rahmenbedingungen für die KI-Steuerung schaffen.

In welchen Unternehmensbereichen der Allianz ist KI bereits im Einsatz? Und wo sehen Sie das größte Entwicklungspotenzial?

Wir nutzen KI überall: im Vertrieb, im Underwriting, in der Schadenbearbeitung, bei der Betrugserkennung und beim Kundenservice. Das Potenzial von KI liegt nicht in einem einzelnen Anwendungsbereich, sondern in der Breite.

Können Sie uns ein Beispiel nennen für eine konkrete KI-Anwendung, die den Service für Ihre Kunden verbessert?

Gerne! Beispielsweise bekommen unsere Kunden auf Wunsch vor einem Unwetter eine Warnung per SMS. Eine KI sagt Ort, Zeit und die Auswirkungen mit einem hohen Maß an Zuverlässigkeit voraus. So können unsere Kunden sich und ihr Hab und Gut rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Welche Relevanz hat KI im Vertrieb? Und inwiefern erleichtert oder sogar verändert die neue Technologie den Kontakt mit Kunden?

KI spielt eine wichtige Rolle im Vertrieb. Eine KI stellt Vermittlern oder Callcenter-Mitarbeitern während des Kundengesprächs gezielt Informationen zu potenziellen Kundenbedürfnissen zur Verfügung und empfiehlt ein passgenaues Produkt. So hilft sie auf natürliche und wertschöpfende Weise, den Verkauf zu steigern, sodass unsere Vertriebsleistung insgesamt verbessert wird. Diese KI ist in unserem gesamten Vertriebsnetzwerk skalierbar, sodass wir sowohl die Effektivität als auch die Zufriedenheit aller unserer Vertriebsmitarbeiter erhöhen.

Wo wiederum bringen KI-basierte Systeme die größte Entlastung für die Mitarbeitenden?

Uns hilft KI an vielen Stellen, um die internen Prozesse noch effizienter zu gestalten. Wir haben beispielsweise ein tolles KI-Tool für unsere Underwriter. Deren Arbeit wird immer komplexer: Immer mehr Regeln und Vorschriften, technologischer Fortschritt und neue Risiken wie Cyberhaftpflicht machen ihre Arbeit zeitaufwendiger. Gleichzeitig steigen die Ansprüche der Kunden an Schnelligkeit und Einfachheit. Underwriter müssen teilweise mehr als 50 Dokumente mit jeweils 600 Seiten durchforsten, um die richtigen Antworten zu finden. Das kostet im Durchschnitt rund zwei Stunden pro Woche. Diesen Prozess beschleunigen wir mit generativer KI, indem wir den Zugang zu wichtigen Informationen vereinfachen. So wird die Recherche auf wenige Minuten verkürzt. Für die Underwriter ist es so, als würde ein sehr schlauer, erfahrener Kollege neben ihnen sitzen, den sie nach einer Information fragen können, und er sagt ihnen sofort, wo genau sie diese finden.

Welche Auswirkungen hat KI auf interne Prozesse und die Arbeitsweise bei der Allianz? Und wie gelingt es, Akzeptanz und Offenheit in der Belegschaft zu fördern?

KI hat unsere internen Prozesse tiefgreifend verändert. Wir sind effizienter und schneller geworden, außerdem werden komplexe Aufgaben vereinfacht. Durch die Nutzung unseres internen Chatbots AllianzGPT haben wir Abläufe optimiert, sodass sich unsere Mitarbeiter mehr auf strategische Aufgaben konzentrieren können, anstatt sich mit Routinearbeiten zu beschäftigen. Diese Entwicklung steigert nicht nur die Produktivität. Gleichzeitig steigern wir die Akzeptanz und Offenheit unter den Mitarbeitern und ermutigen sie, diese technologischen Fortschritte als unverzichtbare Hilfsmittel in ihrem täglichen Arbeitsablauf zu nutzen. So fördern wir eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Weiterqualifizierung.

Wie qualifizieren Sie die Mitarbeitenden im Umgang mit neuen Technologien?

Wir schulen unsere Mitarbeiter durch gezielte Programme. Diese vermitteln sowohl technische Fähigkeiten als auch ein Verständnis für die strategischen Anwendungen von KI. Wir haben einen speziellen KI-Kompetenz-Schulungsplan. Dieser besteht aus einer für alle Mitarbeiter obligatorischen Grundschulung und speziellen Lehrplänen für Generalisten, Führungskräfte und Experten – und wird durch kontinuierliches Lernen umgesetzt. Darüber hinaus bauen wir ein Netzwerk interner KI-Coaches auf – das sind Mitarbeiter, die darin geschult sind, ihre Kollegen bei der Anwendung von generativen KI-Tools in der Praxis zu unterstützen.

Wie stellt die Allianz allgemein sicher, dass KI ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt wird?

Wir legen größten Wert darauf, KI verantwortungsvoll und ethisch einzusetzen. Daher haben wir schon vor einigen Jahren fünf Grundprinzipien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI definiert: Transparenz in der Kommunikation über Einsatz und Zweck unserer KI-Systeme, Rechenschaftspflicht durch Systemüberwachung und genauer Dokumentation hierzu sowie Datenschutz. Darüber hinaus bestehen wir bei KI auf menschlicher Kontrolle. Und schließlich: Fairness und Nichtdiskriminierung.

Im ersten weltweiten KI-Ranking war die Allianz in Sachen Transformation sehr weit vorne mit dabei. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis und was sind Ihre ganz konkreten nächsten Schritte in Bezug auf KI?

Wir freuen uns sehr darüber! KI macht uns überall besser – das nehmen auch unsere Kunden und Mitarbeiter wahr. Der KI-Index ist nun eine echte Bestätigung unserer KI-Strategie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, sowie der Fortschritte, die wir machen. Wir werden diese Entwicklung noch beschleunigen. Als Nächstes steht bei uns die Einführung agentenbasierter KI-Systeme, „Agentic AI“, an. Wir berichten gerne, wenn es so weit ist.

Lesen Sie auch: Wo sich Versicherer durch KI mehr Effizienz erhoffen
 
Ein Interview mit
Manuela Diviach

Fonds Finanz startet digitale Fondsvermögensverwaltung

Der Maklerpool Fonds Finanz hat in Kooperation mit dem Technologie- und Regulatorik-Provider investify TECH die digitale Fondsvermögensverwaltung WealthInvest gestartet. Seit Ende September 2025 steht die Plattform für Investmentberater ohne KWG-Lizenz zur Verfügung.

Die Fonds Finanz hat die digitale Vermögensverwaltungsplattform WealthInvest gelauncht. Die Plattform ist eine Zusammenarbeit mit dem Technologie- und Regulatorik-Provider investify TECH und steht seit Ende September 2025 alles Investmentberatern ohne KWG-Lizenz zur Verfügung.

Neue Vermögensverwaltungsplattform für § 34f-ler

Investmentberater mit § 34f-Erlaubnis können mit WealthInvest eigene Modellstrategien erstellen und verwalten oder zentrale Portfolios wählen. Die Plattform hilft, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, Kosten zu senken und flexibel auf Marktveränderungen und Anlegerbedürfnisse zu reagieren, so die Mitteilung der Fonds Finanz.

WealthInvest ist eine Kombination aus investify TECHs Vermögensverwaltungsplattform und dem Softwaretool EDISOFT Fondsanalyse. Berater können eigene Fonds- und ETF-basierte Strategieportfolios erstellen und diese an ihre Kunden vermitteln. Das Tool gibt gezieltes Feedback zur Geeignetheit der Strategien sowie detaillierte Einblicke in die Portfoliostruktur und ermöglicht eine direkte Übergabe an den Vermögensverwalter. Die Portfolioergebnisse können visuell aufbereitet und verglichen werden. Daneben können auch Portfolios renommierter Asset-Manager verwendet werden, was den eigenen Managementaufwand minimiert. Die Depotbankabwicklung erfolgt vollständig digital über die FNZ Bank und später auch über die FIL Fondsbank (FFB).

Kundendepots können vollständig online eröffnet werden. Über einen Online-Direktabschluss können Anleger ein Depot künftig auch ohne Berater eröffnen. Ein Vermögenscockpit im Browser oder per App ermöglicht Anlegern außerdem Einsicht in ihr Depot. Depotbestände werden dem Berater in die Fonds-Finanz-MVP/CRM eingespielt. (mki)

 

DOMCURA-KI unterstützt nun auch andere Firmen

Die DOMCURA geht mit KI-Mitarbeiter „Kim“ in Serie: Seit einigen Wochen ist die künstliche Intelligenz auch in anderen Unternehmen im Einsatz und reguliert dort Schäden. „Kim“ kann in Unternehmen jeglicher Größe integriert werden. Wer zu den ersten Mandanten zählt.

Die DOMCURA hat bekannt gegeben, dass die KI-Anwendung „Kim“ seit einigen Wochen auch Schäden für andere Unternehmen reguliert. So etwa bei Incon, das bundesweit das Versicherungs- und Schadenmanagement in verschiedenen Bereichen für Immobilienverwaltungen und Wohnungseigentümergemeinschaften ausführt.

Das Unternehmen bearbeitet pro Jahr über 15.000 Schadenfälle. In den vergangenen Jahren stand Incon vor mehreren Herausforderungen wie Rückständen in der Schadenbearbeitung und Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Mit der Integration von Kim und der damit verbundenen Nutzung des DOMCURA-Schadenservice konnten Engpässe entschärft werden, wie das Unternehmen mitteilt.

Der KI-Mitarbeiter von DOMCURA wurde ursprünglich auf Basis der ChatGPT-Technologie entwickelt und in drei Monaten zur Einsatzreife gebracht. In diesem Jahr wurden die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz erweitert – sowohl bei der Datenanalyse als auch bei der Geschwindigkeit der Bearbeitung.

„Kim ist so konzipiert, dass er nicht nur bei uns, sondern auch bei großen Versicherungsgesellschaften eingesetzt werden kann – unabhängig von der Anzahl der zu regulierenden Schäden“, erklärt DOMCURA-Vorstandschef Uwe Schumacher.

Unbegründete Skepsis wegen Datenschutz- und KI-Richtlinien

Die Rückmeldungen der Kim-Interessierten sind laut DOMCURA durchweg positiv. Allerdings gebe es teilweise auch gewisse Vorbehalte – weniger finanzieller Natur, sondern aus Sorge, Probleme bei der Integration in bestehende Prozesse zu bekommen oder gegen Datenschutz- und KI-Richtlinien zu verstoßen. „Diese Sorgen sind nachvollziehbar, aber unbegründet“, unterstreicht Schumacher. „Wir binden die IT-Abteilungen unserer Partner eng in dieses Projekt ein, sorgen für eine reibungslose technische Integration und stellen sicher, dass sämtliche Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen eingehalten werden“, so Schumacher weiter. Kim arbeite ausschließlich in einer geschlossenen, zertifizierten IT-Umgebung. (tik)

Lesen Sie auch:
Weitere News rund um KI und den Einsatz innovativer Technologien aus der Branche lesen Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.
 

Digital Insurance Podcast: Agilität durch Low-Code

Im neuen Digital Insurance Podcast spricht Jonas Piela mit Robert Müthing, Sales Lead bei Liferay, einem Anbieter einer Digital Experience Software. Dabei geht es darum, wie eine Digital Experience Platform nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Innovationskraft der Versicherungsangebote steigert.

In dieser neuen Episode des Digital Insurance Podcast erörtert Moderator Jonas Piela mit Robert Müthing, Sales Lead bei Liferay, das Potenzial von Low-Code- und No-Code-Ansätzen (LCNC) für die Versicherungsbranche. Im Fokus steht, wie eine Digital Experience Platform (DXP) Versicherern helfen kann, schneller und flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren und die Produkteinführungszeit, die sogenannte Time-to-Market, entscheidend zu verkürzen.

Die Herausforderung der IT-Agilität

Ein zentrales Problem der Branche ist die hohe Abhängigkeit von der IT-Abteilung. Laut Müthing führen traditionelle Entwicklungsprozesse für neue Produkte oder digitale Services zu langen Zyklen, da wiederkehrende Elemente wie Logins oder Datenformulare oft neu entwickelt werden müssen. Diese Reibungsverluste zwischen den Fachabteilungen und der IT behindern die schnelle Umsetzung von Geschäftsideen und binden wertvolle Ressourcen.

Liferays DXP als Lösungsansatz

Liferay bietet mit seiner DXP eine Plattform, die durch umfangreiche LCNC-Funktionalitäten genau diese Hürden überwinden soll. Sie ermöglicht es den Fachabteilungen, digitale Produkte und Services eigenständig zu entwickeln, ohne auf komplexe Programmierkenntnisse angewiesen zu sein. Die IT installiert die Open-Source-Plattform einmalig, woraufhin die Fachbereiche modular und wiederverwendbar auf Komponenten zugreifen können.

Konkrete Anwendungsfälle für Versicherer

Müthing skizziert mehrere Einsatzszenarien, die den Mehrwert von LCNC verdeutlichen:

  • Kundenakquise: Antragsstrecken und Landing Pages können modular gestaltet werden. Einmal erstellte Komponenten, wie die Erfassung von Gesundheitsdaten, lassen sich für verschiedene Produkte wiederverwenden. Dies beschleunigt die Markteinführung und sichert die Markenkonsistenz.
  • Partner- und Maklervertrieb: Schnell konfigurierbare Portale ermöglichen es Vertriebspartnern, auf maßgeschneiderte Inhalte zuzugreifen, Marketingmaterialien zu verwalten oder Provisionen einzusehen, was die Effizienz und Zufriedenheit der Partner steigert.
  • Kunden-Self-Service: Angesichts des Fachkräftemangels in Callcentern und der steigenden Kundenerwartungen sind personalisierte Portale entscheidend. Kunden können ihre Anliegen – von Adressänderungen bis zu Vertragsanpassungen – selbst verwalten. Mit LCNC lassen sich individuelle Portal-Erlebnisse für verschiedene Kundensegmente schaffen, während die Kernprozesse standardisiert bleiben.
  • Schadenmanagement: Moderne Kunden erwarten eine schnelle, digitale Abwicklung. LCNC ermöglicht schlanke Prozesse für die Schadensmeldung via App, inklusive Foto-Upload und KI-gestützter Vorabprüfung. Bagatellschäden können so per Sofortangebot reguliert werden, was die Kundenzufriedenheit erheblich verbessert.
  • Datenanalyse: Eine DXP konsolidiert relevante Datenströme und schafft die Grundlage für Business Intelligence. Individuell anpassbare Dashboards ermöglichen datengestützte Entscheidungen in Echtzeit, um Kampagnen zu optimieren und Kundenabwanderung proaktiv zu steuern.
Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
 

R+V setzt bei Wohngebäudeschäden auf Virtual Reality

Die R+V Versicherung will die Regulierung von Wohngebäudeschäden mithilfe von Virtual Reality vereinfachen. Hierzu hat die StartRaiff, eine Tochtergesellschaft der R+V, zusammen mit dem Fraunhofer-Institut eine digitale Lösung entwickelt, um Schäden schneller zu regulieren.

Bei der Bearbeitung von Wohngebäudeschäden wie einem Wasserrohrbruch oder einem Brand will die R+V Versicherung künftig auf Virtual Reality setzen. Eine entsprechende Lösung hat StartRaiff, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der R+V, die sich mit Innovationen in der Versicherungswelt beschäftigt, gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut entwickelt. Das Projekt namens AssureXR könnte viele manuelle Schritte der Schadenregulierung künftig ersetzen.

Mit VR in den den digitalen Zwilling der Räume blicken

Nach einem Schaden nehmen Techniker mit dem Smartphone 3D-Scans, 360-Grad-Panoramafotos und Nahaufnahmen von den betroffenen Räumen auf. Das Bildmaterial wird mit Messdaten und Grundrissen angereichert. Aus den Informationen erstellt die R+V einen digitalen Zwilling, also eine originalgetreue Modellansicht der Räume, die mittels Virtual Reality begehbar wird.

In der Testphase

Laut StartRaiff können auch Handwerker, Bauleitung und andere an der Schadenbearbeitung beteiligte Personen den digitalen Zwilling nutzen. „Sie erhalten somit Einblicke, die sie sonst nur bei einem Vor-Ort-Termin bekommen würden“, erklärt Markus Bockholt von StartRaiff. Im Modell lassen sich Wände nachmessen oder Feuchtigkeitswerte abfragen. „Der digitale Zwilling schafft Transparenz, erleichtert die Kommunikation und sorgt dafür, dass weniger Verzögerungen entstehen“, erläutert Eva Meißner. von StartRaiff. Das Projekt befindet sich noch in der Testphase. Weitere Einblicke gibt es auf der Seite des GDV im Rahmen der Kampagne „Insurers for Tomorrow“. Dort wird auch AssureXR vorgestellt. (tik)

Lesen Sie außerdem:
 

Digital Insurance Podcast: Die digitale Transformation der LKH

Im neuesten Digital Insurance Podcast von Jonas Piela geben Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement, und Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, Einblicke in die Fortschritte, Herausforderungen und Erfolge ihrer strategischen Entscheidung für Standardsoftware.

Die Landeskrankenhilfe (LKH), ein traditionsreicher privater Krankenversicherer, feiert im kommenden Jahr sein 100-jähriges Bestehen und durchläuft gleichzeitig eine der ambitioniertesten digitalen Transformationen der Versicherungsbranche. In der aktuellen Folge des Digital Insurance Podcast spricht Jonas Piela mit Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement, und Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, Dierks über Lessons Learned, Quick Wins und die zweite Halbzeit ihres Mammutprojekts.

Die Strategie der Standardsoftware: Ein Marathon mit Quick Wins

Bereits vor drei Jahren wurde im Podcast über die Einführung einer neuen Standardsoftware bei der LKH gesprochen. Nun ziehen die Vorstände Bilanz und bestätigen: Die Entscheidung hat sich ausgezahlt, obwohl der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Berkovitch betont, dass eine digitale Transformation kein Sprint, sondern ein Marathon sei, den die LKH bewusst in kleineren Sprints unterteilt habe, um fortlaufend Erfolgserlebnisse zu schaffen. Die LKH profitiere maßgeblich davon, Teil einer größeren Software-Community zu sein, da regulatorische Anforderungen oder Neuentwicklungen von Standardsoftware-Anbieter übernommen werden und so die Skalierungseffekte optimal genutzt werden können.

Greifbare Erfolge und Vorteile für Vertrieb und Kunden

Die Früchte der Transformation sind bereits sichtbar: Innerhalb von sechs Monaten nach Einführung der Standardsoftware konnte die betriebliche Krankenversicherung (BKV) auf der neuen Plattform abgebildet werden, kurz darauf folgte ein weiteres Produkt für die Altersvorsorge. Jan-Peter Diercks hebt die entscheidenden Vorteile für den Vertrieb hervor: „Mit der alten Software wären viele Dinge gar nicht denkbar gewesen.“ Besonders die modernen Schnittstellen zu Vergleichssoftware und Maklerverwaltungsprogrammen seien essenziell, um im Vermittleralltag präsent zu sein. Zudem ermöglichte das neue System in kürzester Zeit die Dunkelverarbeitung von Zusatzversicherungsanträgen, was manuelle Aufwände drastisch reduziert und die Effizienz steigert.

Leadership und Finanzkraft als Motor der Veränderung

Die Transformation bei der LKH ist ein ressortübergreifendes Mammutprojekt, das alle Fachbereiche miteinbezieht. Der Erfolg beruht auf der engen Zusammenarbeit zwischen IT und Fachbereichen sowie auf einer starken Führung, die die Notwendigkeit der Veränderung stets vorlebt. Ein entscheidender Faktor ist zudem die finanzielle Stärke der LKH als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, die es ermöglicht, strategisch in die Zukunft zu investieren und einen ehemaligen Investitionsstau aufzuholen. Diese einmalige Ausgangslage erlaubt es der LKH, ein zukunftsfähiges, konsolidiertes Kernsystem aufzubauen, welches viele andere Versicherer mit ihren heterogenen Systemlandschaften beneiden werden.

Der Blick nach vorn: Die „zweite Halbzeit“ der Transformation

Pavel Berkovitch vergleicht den aktuellen Stand der Transformation mit der „zweiten Halbzeit“ eines Fußballspiels: Während in der ersten Phase der Fokus auf Vertriebsunterstützung, Point-of-Sale- und Service-Schnittstellen lag, geht es nun an das Eingemachte – die Kernversicherungssysteme, Bestandsmigration und Leistungsabrechnung. Die LKH legt die operative Basis dafür, um das schnelllebige Geschäft von außen, sei es durch Regulatorik oder Vertriebsanforderungen, bestmöglich zu erfüllen. Jan-Peter Diercks resümiert die aktuelle Lage als „sehr, sehr glücklich“ und sieht die LKH durch die geschaffene technologische Grundlage für Jahrzehnte optimal aufgestellt.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts