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Digital Insurance Podcast: Datensouveränität in der Cloud

In der aktuellen Episode des Digital Insurance Podcasts spricht Jonas Piela mit Hendrik Fundermann, Chief Operating Officer Financial Services und Professional Services bei d.velop. Ein Gespräch mit Hendrik Fundermann über die Herausforderungen und Chancen moderner Cloud-Technologien im Finanzsektor.

Der Digital Insurance Podcast, moderiert von Jonas Piela, widmet sich in seiner neuesten Folge dem Thema Datensouveränität in der Cloud. Im Gespräch mit Hendrik Fundermann, Chief Operating Officer Financial Services und Professional Services bei d.velop, werden die Herausforderungen und Chancen der zunehmenden Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud-Anbietern für die Finanzbranche beleuchtet. Die Episode wurde auf dem d.velop Summit 2025 in Düsseldorf aufgezeichnet.

Die zunehmende Bedeutung von Cloud-Technologien

Die rasante Entwicklung moderner Technologien, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), erfordert eine leistungsfähige IT-Infrastruktur. Cloud-Rechenzentren global agierender US-Unternehmen bieten hierfür enorme Möglichkeiten, die Entwicklung moderner Anwendungen effizienter und schneller zu gestalten. Doch gleichzeitig wächst die Sorge um die Datensouveränität und die Abhängigkeit von einzelnen Staaten.

d.velop: Experte für ECM und DMS im Finanzsektor

Henrik Fundermann, der im Podcast zu Gast ist, erläutert die Rolle von d.velop als führende ECM- und DMS-Plattform in Europa. ECM (Enterprise Content Management) und DMS (Dokumenten-Management-Systeme) sind essenziell für die Verwaltung der riesigen Datenmengen in Banken und Versicherungen. D.velop unterstützt Unternehmen dabei, unstrukturierte Daten zu strukturieren, wichtige Informationen zu extrahieren und diese revisionssicher über Jahre hinweg abzulegen. Fundermann betont die Bedeutung von Metadaten, die für zukünftige KI-Anwendungen unerlässlich sind. D.velop bietet dabei sowohl Software als auch Beratungsleistungen (Professional Services) an, insbesondere für den Finanzsektor.

Die Grenzen traditioneller IT-Infrastrukturen

Fundermann beschreibt, warum traditionelle, lokal betriebene Rechenzentren an ihre Grenzen stoßen. Die stark verkürzten Entwicklungszyklen und der Bedarf an immer leistungsfähigeren Technologien, wie beispielsweise Grafikkarten für generative KI-Anwendungen, machen die Aufrüstung bestehender Infrastrukturen zu einer großen Herausforderung. Die Cloud bietet hier Skalierbarkeit und Flexibilität, die vor Ort nur schwer zu erreichen sind.

Herausforderungen der Datensouveränität

Die Verlagerung von Daten in die Cloud wirft jedoch die Frage nach der Datensouveränität auf. Fundermann diskutiert die Risiken, die mit der Abhängigkeit von US-amerikanischen Hyperscalern verbunden sind und verweist auf den aktuellen Fall, in dem ein US-amerikanischer Richter seinen E-Mail-Account auf Anweisung des Weißen Hauses gesperrt bekam. Dies verdeutlicht die potenziellen Gefahren für die Datenhoheit europäischer Unternehmen.

Strategien für mehr Unabhängigkeit

Der Podcast beleuchtet verschiedene Strategien zur Stärkung der Datensouveränität. Die Zusammenarbeit mit europäischen Cloud-Anbietern, wie beispielsweise der Telekom Cloud und Stack IT, wird als vielversprechende Alternative zu US-amerikanischen Hyperscalern genannt. Der Begriff „Bring Your Own Key“ (BYOK) wird als wichtiges Instrument zum Schutz der Daten erläutert. BYOK ermöglicht es Unternehmen, ihre eigenen Verschlüsselungsschlüssel zu verwenden und somit die Kontrolle über den Zugriff auf ihre Daten zu behalten. Zusätzlich wird die Bedeutung von Backup-Strategien und der Nutzung europäischer Cloud-Infrastrukturen hervorgehoben.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode:

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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InsurTechs: Warum jetzt Profitabilität zählt

Die Insolvenz des Digitalversicherers Element hat die Branche aufgerüttelt und die BaFin auf den Plan gerufen. Sie fordert von den InsurTechs einen klaren Kurs in Richtung Gewinnzone. Eine Marktanalyse über den Status quo sowie die unterschiedlichen Geschäftsmodelle.

Ein Artikel von Payam Rezvanian, Co-CEO Finanzchef24

Die deutsche InsurTech-Szene hat einen unüberhörbaren Weckruf erhalten. Mit der Insolvenz des Berliner Digitalversicherers Element zum Jahreswechsel und der darauffolgenden, unmissverständlichen Forderung der Finanzaufsicht BaFin nach mehr Profitabilität ist eine Zäsur erreicht. Für viele der ab 2015 gegründeten Unternehmen, die angetreten waren, die Versicherungswirtschaft mit digitalen Angeboten zu revolutionieren, endet damit die Ära des rein auf Wachstum ausgerichteten Geschäftsmodells.

Jahrelang wurde der Erfolg von InsurTechs primär an Skalierung, Kundenzahlen und Finanzierungsrunden gemessen. Risikokapital floss reichlich, Profitabilität schien ein fernes Ziel zu sein. Doch das Marktumfeld hat sich gedreht: Gestiegene Zinsen und vorsichtigere Investoren haben den Druck bereits erhöht. Die Element-Pleite, von der mehrere Hunderttausend Vertragspartner betroffen waren und bei der über 11.000 Forderungsanmeldungen eingingen, hat nun auch die Aufsicht alarmiert. Die Botschaft der BaFin ist klar: Ein nachhaltiges, tragfähiges Geschäftsmodell ist keine Option mehr, sondern zum Überleben notwendig.

Zwei Welten unter einem Dach

Die aktuelle Situation zeigt, dass der Versuch, ein InsurTech neu aufzubauen und in die Gewinnzone zu führen, sich oft als schwieriger erweist als gedacht. Eine Analyse des Marktes offenbart ein heterogenes Bild und macht eine Differenzierung nach Geschäftsmodellen zwingend erforderlich: auf der einen Seite die volllizenzierten Risikoträger, auf der anderen Seite die digitalen Vermittler und Assekuradeure.

1. Herausforderung für volllizenzierte InsurTech-Versicherer

InsurTechs, die als Risikoträger mit eigener BaFin-Lizenz agieren, tragen die größte Last. Sie müssen nicht nur innovative Produkte und eine exzellente digitale User-Experience bieten, sondern auch die komplexen regulatorischen Anforderungen erfüllen und ausreichend Kapital für die Risikoübernahme vorhalten. Die jüngsten Solvenzberichte zeichnen ein gemischtes Bild: Die deutsche InsurTech-Branche zeigt zunehmend heterogene Entwicklungsphasen. Während einige frühe Marktteilnehmer wie Getsafe nun die Schwelle zur Profitabilität im eigenen Versicherungsgeschäft überschreiten, ist bei ihnen gleichzeitig eine strategische Neuausrichtung hin zum weniger kapitalintensiven Vermittler- und Assekuradeur-Geschäft zu beobachten. Andere Unternehmen befinden sich noch in einer Phase der Konsolidierung und Optimierung. So werden beispielsweise bei Neodigital Maßnahmen zur Bestandsbereinigung und zur Anpassung der Preisstruktur umgesetzt, um die versicherungstechnischen Ergebnisse zu verbessern. Der digitale Krankenversicherer ottonova wiederum demonstriert mit einem starken Prämienwachstum erfolgreich die hohe Marktakzeptanz, steht aber – wie in diesem Segment üblich – vor der Aufgabe, dieses Wachstum mit den Kosten für Versicherungsfälle in Einklang zu bringen.

Diese Beispiele zeigen: Der Weg zur Profitabilität als Risikoträger ist steinig, aber nicht unmöglich. Er erfordert exzellentes Underwriting, diszipliniertes Kostenmanagement und eine klare Strategie.

2. Die Position der digitalen Vermittler und Plattformen

Ein anderes Bild zeigt sich bei InsurTechs, die als digitale Versicherungsmakler oder Assekuradeure agieren. Plattform-Geschäftsmodelle konzentrieren sich auf die Kernkompetenzen Technologie, Vertrieb und Kundenservice, während das Risiko bei etablierten Versicherungsgesellschaften verbleibt. Dieses Modell bietet entscheidende Vorteile in der aktuellen Marktphase:

  • Geringerer Kapitalbedarf: Da kein Risiko getragen wird, sind die Kapitalanforderungen erheblich niedriger.
  • Fokus auf Effizienz: Ressourcen können vollständig in die Optimierung von Prozessen, die Verbesserung der Customer Journey und die Entwicklung von Technologielösungen investiert werden.
  • Flexibilität und Unabhängigkeit: Als Vermittler kann auf ein breites Produktportfolio verschiedener Risikoträger zurückgegriffen werden, um für den Kunden die beste Lösung zu finden.

Digitale Vermittler wie Finanzchef24, die den Fokus auf profitables Wachstum frühzeitig gesetzt haben, profitieren in diesem Umfeld besonders von ihrer Agilität und Kapitalunabhängigkeit.

Die strategische Neuausrichtung von Getsafe, das mittlerweile ein Vermittlungsvolumen von über 500 Mio. Euro vorweist, und der Plan von Neodigital, sich künftig stärker als Technologieanbieter zu positionieren, unterstreichen die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit technologiegetriebener Vertriebs- und Plattformmodelle.

Die Chancen der Marktbereinigung

Die gegenwärtige Marktphase ist keine Krise, sondern eine notwendige und gesunde Bereinigung. Sie trennt die nachhaltigen Geschäftsmodelle von den rein auf schnelles Wachstum ausgelegten Konzepten. Für die Zukunft ergeben sich daraus klare Herausforderungen, aber auch bedeutende Chancen.

Die Herausforderung für alle Marktteilnehmer besteht darin, das durch die Element-Insolvenz beschädigte Vertrauen bei Kunden und Investoren wiederherzustellen. Es muss der Beweis erbracht werden, dass „digital“ und „stabil“ keine Gegensätze sind.

Die Chancen liegen in der Konzentration auf das Wesentliche. Die Zukunft gehört resilienten und anpassungsfähigen Geschäftsmodellen. Hybride Ansätze, die die technologische Agilität von InsurTechs mit der Kapitalstärke und Erfahrung traditioneller Versicherer verbinden, werden sich durchsetzen. Digitale Vermittler sind hierbei ideal positioniert: Sie agieren als entscheidende Schnittstelle, die technologische Innovation direkt zum Kunden bringt, ohne die bilanzielle Last des Risikotragens schultern zu müssen.

Die Forderung der BaFin nach Profitabilität ist somit kein Hemmnis, sondern ein Katalysator für eine reifere, stabilere und letztlich erfolgreichere InsurTech-Branche. Profitabilität ist nicht länger nur ein finanzielles Ziel, sondern die Lizenz für die Zukunftsfähigkeit im Versicherungsmarkt.

Lesen Sie auch: White-Label-Versicherung: Was die BaFin Verbrauchern rät

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Ein Artikel von
Payam Rezvanian

KI im Vertrieb: Asien setzt Maßstäbe für deutsche Versicherer

Was den KI-Einsatz im Vertrieb angeht, zählen die Versicherer in Südostasien nach Ansicht von Simon-Kucher zu den Vorreitern und können der Branche hierzulande als Inspiration dienen. Ein Anbieter simuliert etwa auf einer Trainingsplattform für Vermittler Beratungsgespräche mit KI-gesteuerten Avataren.

In Südostasien habe die Zukunft des Versicherungsvertriebs längst begonnen, heißt es von der Beratungsfirma Simon-Kucher. Während in Deutschland noch über den strategischen Einsatz von KI diskutiert werde, würden führende Anbieter wie AIA, Manulife oder FWD künstliche Intelligenz bereits flächendeckend einsetzen. Die Technologie dient dort nicht nur der Effizienzsteigerung, sondern als Stellschraube für besseren Vertrieb, stärkere Kundenbindung und schnellere Innovation. Deutsche Versicherer könnten sich etliche Impulse holen.

„Asiens Versicherer setzen KI nicht als Buzzword ein, sondern als echten Business-Enabler – und das mit messbarem Erfolg“, betont Dirk Schmidt-Gallas, Senior-Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher. „Wir sehen dort eine beeindruckende Konsequenz in der Umsetzung, die deutschen Versicherern als Blaupause dienen kann.“

KI-gesteuerte Avatare auf virtueller Trainingsplattform für Vermittler

Vor allem bei der Optimierung der Personalisierung in der Kundenansprache und -betreuung durch KI setzen die Versicherer in Südostasien Maßstäbe. Simon-Kucher führt als Beispiel Manulife an, das Vermittler mit generativer KI ausstattet, die in Echtzeit Kundenprofile analysiert und Gesprächsstrategien vorschlägt. Die FWD Group wiederum simuliert auf einer virtuellen Trainingsplattform für Vermittler Beratungsgespräche mit KI-gesteuerten Avataren. „Das ist Coaching on demand – adaptiv, skalierbar und individuell“, erklärt Tobias Schulz, Senior Director bei Simon-Kucher. Daraus würden sich eine bessere Beratung, höhere Abschlussquoten und kürzere Verkaufszyklen ergeben.

Vorsprung in puncto Produktindividualisierung

Auch bei der Produktindividualisierung zeigen Asiens Versicherer, was möglich ist. Bei Anbietern wie Seamless Insure oder AIA kommt KI zum Einsatz, um passgenaue Empfehlungen zu geben und Customer Journeys individuell zu gestalten. In der Folge sind Bearbeitungszeiten kürzer, Reibungspunkte verringern sich, die Kundenzufriedenheit steigt. Die Experten von Simon-Kucher weisen zudem auf einen Vertrauensgewinn hin, der sich positiv auf die Loyalität auswirke.

Künstliche Intelligenz kommt in der Breite zum Einsatz

Weiter berichtet die Beratungsgesellschaft, dass in Südostasien KI entlang der gesamten Wertschöpfungskette Anwendung findet. Great Eastern Life verwendet beispielsweise KI für dynamische Aktuarmodelle und Sentiment-Analysen, um Kundenabwanderung zu verhindern.

Den Nährboden für diese Entwicklungen betrachten die Experten von Simon-Kucher in „innovationsfreudigen Rahmenbedingungen“. In Ländern wie Malaysia oder Thailand würden Aufsichtsbehörden den Einsatz neuer Technologien fördern, ohne ethische Standards aus dem Blick zu verlieren.

Wo deutsche Versicherer ansetzen sollten

In den anderen strukturellen Voraussetzungen in Deutschland sehen die Berater auch eine Chance. „Wer jetzt in KI investiert, schafft sich einen echten Wettbewerbsvorteil“, so Schmidt-Gallas. Worauf es seiner Einschätzung nach jetzt ankommt:

  • Datenqualität: Eine saubere Datenbasis zählt
  • Experten im Vertrieb stärken, nicht ersetzen: KI sei kein Gegner der Vermittler, sondern ihr Co-Pilot und mache sie leistungsfähiger denn je.
  • Kundenzentrierung: Personalisierung als Differenzierungsfaktor
  • Governance : Klare Regeln und Transparenz sorgen für Vertrauen und Akzeptanz

Südostasien zeige, wohin die Reise gehe – und mit welchem Tempo, so das Fazit von Schmidt-Gallas. (tik)

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Digital Insurance Podcast: Zukunft der Gesundheit gestalten

In der aktuellen Episode des Digital Insurance Podcasts spricht Jonas Piela mit Dr. Elmar Waldschmitt, Stabsstellenleiter Unternehmensentwicklung und Geschäftsführer des Healthy Hub bei der BIG direkt gesund. Es geht um Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für gesetzliche Krankenkassen.

Der neue Digital Insurance Podcast widmet sich der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Im Gespräch mit Digitalexperte Jonas Piela geht Dr. Elmar Waldschmitt auf die Innovationen im Healthy Hub bei der BIG direkt gesund ein. Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen erfordert von den gesetzlichen Krankenkassen ein hohes Maß an Innovationskraft, um weiterhin relevant zu bleiben und den Bedürfnissen ihrer Versicherten gerecht zu werden. Waldschmitt beleuchtet in dem Gespräch die Notwendigkeit von Innovationen nicht nur für den Wettbewerb mit anderen Krankenkassen, sondern auch für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Versicherten.

Die BIG direkt gesund und der Healthy Hub: Ein innovatives Joint Venture

Waldschmitt erläutert zunächst die Struktur und den Hintergrund der BIG direkt gesund, einer 1996 gegründeten gesetzlichen Krankenkasse, und den Healthy Hub, ein 2017 gegründetes Joint Venture von vier gesetzlichen Krankenkassen, darunter die BIG direkt gesund, die Siemens Betriebskrankenkasse, die mavida Krankenkasse und die IKK Südwest. Als Mitgründer und Geschäftsführer des Healthy Hub gibt Waldschmitt einen detaillierten Einblick in die Arbeit des Joint Ventures. Besonders deutlich wird dabei der Unterschied zwischen dem umlagefinanzierten System der gesetzlichen Krankenversicherung und dem risikobasierten Modell der privaten Krankenversicherung.

Prozessoptimierung und neue Versorgungsmodelle

Der Podcast beleuchtet, wie die BIG direkt gesund und der Healthy Hub Innovationen einsetzen, um Prozesse zu optimieren und neue Versorgungsmodelle zu entwickeln. Waldschmitt beschreibt die verschiedenen Stufen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, angefangen von der Prozessinnovation über die Automatisierung bis hin zur Digitalisierung der Kundenschnittstelle und der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden. Der Healthy Hub, kein reiner Inkubator, fungiert vielmehr als Reallabor, in dem digitale Gesundheitslösungen gemeinsam mit Start-ups bis zur Marktreife entwickelt werden. Im Fokus stehen dabei nicht nur einzelne Apps, sondern ganzheitliche Versorgungslösungen, die die Sektorengrenzen im Gesundheitswesen überwinden und eine bessere Koordination der Behandlung gewährleisten.

Der Healthy Hub als Katalysator für digitale Gesundheitslösungen

Als Beispiel für die Arbeit des Healthy Hub werden konkrete Projekte vorgestellt, darunter die App „Preventicus Heartbeats“ zur Früherkennung von Vorhofflimmern und ein HPV-Früherkennungstest für zu Hause. Diese Beispiele verdeutlichen, wie der Healthy Hub Start-ups unterstützt, ihre Lösungen im Markt zu etablieren und wie digitale Anwendungen die Gesundheitsversorgung verbessern können. Der Podcast verdeutlicht, dass es nicht um die reine Digitalisierung bestehender Prozesse geht, sondern um die Entwicklung ganz neuer Versorgungsmodelle, die den Patienten einen echten Mehrwert bieten. Waldschmitt hebt hervor, dass der Healthy Hub explizit keine DiGA-Anwendungen (Digitale Gesundheitsanwendungen) im Fokus hat, sondern sich auf innovative Lösungen konzentriert, die über den Rahmen der DiGA-Zertifizierung hinausgehen und die Patientenversorgung nachhaltig optimieren. Die regelmäßigen Wettbewerbe des Healthy Hub sind offen für innovative Start-ups und bieten die Chance, Versorgungslösungen zu entwickeln, die die Versorgung der Patienten verbessern.

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Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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Definet bietet Finanzvertrieben neue KI-Tools

Die Definet AG hat zwei neue KI-Werkzeuge im Angebot: Es handelt sich um White-Label-fähige Softwarelösungen, die Vertriebe, Maklerpools und Vermittler bei der standardisierten Beratung unterstützen. Beide Tools erleichtern Beratern den Zugang zur Finanzanalyse nach DIN-Norm 77230.

Die Definet AG hat ihre Angebotspalette erweitert. Mit „FinTwin“ und „DINSpektor“ hat der Servicedienstleister zwei neue KI-Anwendungen für Finanzdienstleister im Portfolio. Beide Tools erleichtern Beratern den Zugang zur Finanzanalyse nach DIN-Norm 77230 und ergänzen das bestehende digitale Tarifwechsel-Tool „Monio Switch“.

Strukturierte Bedarfs- und Risikoerfassung

Bei „FinTwin“ oder auch „24 Stunden / 42 Risiken“ handelt es sich um ein KI-gestütztes Analysetool zur strukturierten Bedarfs- und Risikoerfassung auf Basis der Finanznorm DIN 77230. Die Lösung automatisiert im Analyseverfahren die Datenerfassung und Risiko-Priorisierung für eine standardisierte und objektive Beratungsgrundlage und soll so Transparenz und Vertrauen im Kundengespräch fördern. Die automatisierte Analyse ergibt schließlich eine individuelle Übersicht über Cashflow, Vermögen und finanzielle Risiken – ob zur Selbstanalyse durch Verbraucher oder als Gesprächsvorbereitung für Finanzberater.

KI-basierter Chatbot rund um Fragen zur DIN 77230

Der „DINSpektor“ ist ein KI-Chatbot für Finanzberater und ihre Kunden, der schnell und verständlich fundierte Antworten auf Fragen rund um die Finanzanalyse nach DIN 77230 liefert. „Dafür haben wir eigens ein spezialisiertes Sprachmodell entwickelt, das gezielt auf die Norminhalte ausgerichtet ist,“ erklärt Definet-Vorstand Jens Kolmsee. Über Eingabefelder lassen sich verschiedene Szenarien so ergänzen, dass der Chatbot praxisnahe Empfehlungen gemäß der DIN-Norm entwickelt.

Wie Definet unterstreicht, sind alle Anwendungen rechtssicher und vollständig White-Label-fähig. (tik)

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ERGO setzt auf KI für visuelle Inspektionen

Die ERGO und CamCom Technologies kooperieren künftig europaweit in der Kfz- und Wohngebäudeversicherung. Im Zuge dieser Zusammenarbeit wird das Scale-up als technologischer Hauptanbieter für KI-gestützte, visuelle Inspektionen der ERGO Group AG in Europa agieren.

Die ERGO Group AG und CamCom Technologies rollen eine KI-basierte Lösung für visuelle Inspektionen in den Sparten Kfz und Wohngebäude aus. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft wird das Scale-up aus dem indischen Bangalore als technologischer Hauptanbieter für KI-gestützte, visuelle Inspektionen der ERGO Group AG in Europa agieren.

CamCom ist auf die Identifizierung und Bewertung von Mängeln, Schäden und Verzerrungen auf nahezu allen Arten von Oberflächen spezialisiert. Das firmeneigene „Large Vision Model“ wurde hierfür mit Datensätzen von über 450 Millionen kundenvalidierten Bildern trainiert, um Foto- und Videomaterial präzise zu erkennen und zu kontextualisieren.

Bilder vom Smartphone via App einreichen

Der Start der vereinbarten Zusammenarbeit erfolgt in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Hier haben ERGO und CamCom nun die branchenunabhängige Lösung für die Vorinspektion, die sogenannte „Pre-Inspection“ ausgerollt. Im Rahmen eines beabsichtigten Vertragsabschlusses können potenzielle Kunden von ERGO so künftig etwa mit ihrem Smartphone Fotos ihres Fahrzeugs bzw. Wohnraums und Gebäudes aufnehmen und direkt über die Web-App von CamCom einreichen. So lassen sich bereits bestehende Schäden dokumentieren, um sie bei einem späteren Schadenfall entsprechend zu berücksichtigen und auszuschließen. Die KI-gestützte Lösung von CamCom erkennt dabei selbstständig Position, Art und Schwere der Schäden an Fahrzeugen oder ob es sich bei den eingereichten Bildern um authentische Aufnahmen handelt.

Die Einführung der CamCom-Technologie in der Kfz- und Wohngebäudesparte soll laut ERGO schrittweise auch in weiteren europäischen Märkten erfolgen, in denen der Versicherer tätig ist.

„Gute Technologie zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur innovativ, sondern auch praxistauglich, kundenfreundlich und skalierbar ist. Die Lösung von CamCom ist genau das, deshalb freuen wir uns sehr, künftig nicht nur in Indien, sondern auch in Europa hierfür mit CamCom zusammenzuarbeiten. Gemeinsam bieten wir Kundinnen und Kunden von ERGO einen weiteren flexiblen, intuitiven und digitalen Service an und machen Versichern so wieder ein Stück einfacher, erklärt Mark Klein, Chief Digital Officer und Mitglied des Vorstands der ERGO Group AG. (tik)

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Digital Insurance Podcast: Zukunft der Reiseversicherung

In der aktuellen Episode des Digital Insurance Podcasts spricht Jonas Piela mit Mathias Storde, Director Online und International Sales bei der HanseMerkur, über Innovation im Reise-Business und dem Potenzial parametrischer Versicherungen.

Der Digital Insurance Podcast widmete sich in seiner neuesten Folge den innovativen Möglichkeiten parametrischer Versicherungen in der Reisebranche. Zu Gast bei Digitalexperte Jonas Piela war Mathias Storde, Director Online und International Sales bei der HanseMerkur. Das Gespräch fand in lockerer Atmosphäre auf der Dachterrasse der Berlin Direkt (BD24), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der HanseMerkur, statt. Im Podcast erläutert Storde die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen HanseMerkur und BD24, wobei HanseMerkur als der „Tanker“ und BD24 als das „Segelboot“ fungiert – flexibel und schnell reagierend auf Marktanforderungen, im Gegensatz zu den oft schwerfälligeren Prozessen eines großen Unternehmens.

Parametrische Flugverspätungsversicherung: Ein innovatives Produkt

Ein Schwerpunkt des Gesprächs bildet die parametrische Flugverspätungsversicherung, die von Storde und Florian Meurs, dem Geschäftsführer der BD24, gemeinsam entwickelt wurde. Im Gegensatz zu traditionellen Versicherungen, die auf den Nachweis eines konkreten Schadens angewiesen sind, basiert dieses Produkt auf klar definierten Parametern. Bei einer Flugverspätung von mindestens zwei Stunden erhalten Kunden beispielsweise eine festgelegte Auszahlung via Direktüberweisung oder PayPal, oder alternativ einen Lounge-Zugang. Die Daten zur Flugverspätung werden in Echtzeit über einen Drittanbieter bezogen, was eine schnelle und automatisierte Auszahlung ermöglicht. Der Fokus liegt dabei auf Urlaubsreisenden, da das Produkt derzeit primär über Online-Reisebüros (OTAs) und die Webseite der Berlin Direkt vertrieben wird.

Partnerschaften und die Differenzierung im Markt

Storde betont die Wichtigkeit von Innovation und die Notwendigkeit, sich von Mitbewerbern zu differenzieren. Die HanseMerkur und die BD24 setzen auf maßgeschneiderte Lösungen für ihre Geschäftspartner, wie OTAs und Airlines. Die Parametrische Versicherung bietet diesen Partnern ein attraktives Add-on-Produkt, das sie ihren Kunden anbieten können. Die flexible Anpassung von Produkten an die spezifischen Bedürfnisse der Partner und der Kunden ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Die sofortige Auszahlung per PayPal oder Lastschrift stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar und sorgt für eine positive Kundenerfahrung.

Zukunftsperspektiven parametrischer Versicherungen

Die Diskussion umfasst auch die Zukunftsaussichten parametrischer Versicherungen in der Reisebranche. Storde sieht ein enormes Potenzial in der Automatisierung von Schadenprozessen und der sofortigen Auszahlung von Leistungen, um Kunden einen unbeschwerten Urlaub zu ermöglichen. Zukünftige Entwicklungen könnten weitere parametrische Produkte umfassen, obwohl sich der Fokus zunächst auf der Ausweitung der bestehenden Angebote konzentrieren wird. Kreativität und das Testen neuer Ideen sind dabei zentrale Elemente der Strategie. Storde betont die Wichtigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs der Produkte und die Notwendigkeit, diese im Rahmen des Preis-Leistungs-Verhältnisses attraktiv zu gestalten.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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AfW-Praxisleitfaden zur KI-Nutzung im Vermittlerbetrieb

Der AfW hat einen Praxisleitfaden zur KI-Governance für unabhängige Vermittlerunternehmen veröffentlicht. Darin findet sich konkrete Hilfestellung im Umgang mit KI-Systemen. Wichtig ist dem AfW dabei vor allem auch die Praktikabilität.

Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung hat einen Praxisleitfaden zur KI-Governance für unabhängige Vermittlerunternehmen veröffentlicht. Er soll Versicherungsmaklerinnen und -maklern, Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittlern sowie Immobiliardarlehensvermittlerinnen und -vermittlern konkrete Hilfestellung im Umgang mit KI-Systemen geben, heißt es. Besondere Berücksichtigung findet darin die neue europäische KI-Verordnung (KI-VO), die seit Februar 2025 zumindest in Teilen in Kraft getreten ist. Die KI-VO gilt automatisch auch in Deutschland. Sie soll einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen für vertrauenswürdige KI schaffen.

Vorgaben für die Praxis

Dies kommt neuen regulatorischen Anforderungen für unabhängige Vermittlerinnen und Vermittler gleich, auch wenn die meisten von ihnen keine Hochrisiko-KI-Systeme einsetzen, wie der AfW mitteilt. Der AfW-Leitfaden macht praxisgerechte Vorgaben, wie sich Unternehmen systematisch aufstellen können.

Neues und Hilfestellung

Neu ist dabei etwa die systematische Einordnung von KI-Anwendungen nach Risikostufen, wie sie die KI-Verordnung vorsieht: von inakzeptabel bis niedrig. Der Leitfaden bietet Hilfestellung, den eigenen KI-Einsatz klar zu definieren, Risiken zu identifizieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Damit unterstützt er einerseits die Einhaltung rechtlicher Vorgaben und sensibilisiert andererseits auch für ethische und sicherheitsrelevante Aspekte. Angesprochen werden z. B. Verantwortlichkeiten, Datenmanagement, menschliche Kontrolle und Transparenz sowie Anforderungen an die interne Dokumentation und Mitarbeiterschulungen.

„Orientierung und Praktikabilität“

AfW-Vorstand Frank Rottenbacher: „Mit dem neuen Leitfaden geben wir unseren Mitgliedern ein Werkzeug an die Hand, das auf die Realität in kleinen und mittelgroßen Vermittlerunternehmen zugeschnitten ist.“ Es gehe nicht darum, bürokratische Hürden aufzubauen, sondern um Orientierung und Praktikabilität. Gerade im Umgang mit sensiblen Kundendaten sei ein bewusster und verantwortungsvoller KI-Einsatz entscheidend für das Vertrauen in die Branche, so Rottenbacher weiter.

Verantwortung im Unternehmen

Im Leitfaden geht es zudem auch um die Verantwortung für den KI-Einsatz und dass dieser nicht delegiert werden kann. Das heißt: Das Leitungsorgan eines Unternehmens bleibt stets letztverantwortlich. Darüber hinaus gibt es Hilfe bei der Umsetzung, z. B. bei Themen wie Festlegung interner Zuständigkeiten, Schulungskonzepte und Integration in bestehende Compliance-Strukturen.

Die Inhalte sollen regelmäßig aktualisiert werden. Der vollständige Leitfaden steht ab sofort auf der Website des AfW zum Download bereit. (lg)

 

Digital Insurance Podcast: KI-Update Juli

In der neuen Folge des Digital Insurance Podcasts diskutieren Jonas Piela und Thomas Fröhlich über den rasanten Fortschritt und im Bereich KI und dessen Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Es geht unter anderem um ethische und praktische Herausforderungen der KI-gestützten Textgenerierung.

Die aktuelle Episode des Podcasts deckt ein breites Spektrum an Themen ab, von der zunehmenden Nutzung von Kernkraft durch Big Tech für KI-Rechenzentren bis hin zu den ethischen und praktischen Herausforderungen der KI-gestützten Textgenerierung.

KI-Textgenerierung: Subjektivität und Stil

Ein zentrales Thema der Diskussion ist die Erkennung von KI-generierten Texten. Piela und sein Kollege Fröhlich weisen auf charakteristische Merkmale wie den übermäßigen Gebrauch langer Gedankenstriche hin, die zwar von KI-Systemen häufig verwendet werden, aber im menschlichen Schreibstil seltener vorkommen. Die Gesprächspartner erörtern die Frage, inwieweit der individuelle Schreibstil in Zukunft noch relevant sein wird, oder ob der Text lediglich als Transportmittel für den Inhalt an Bedeutung gewinnt. Die Diskussion berührt philosophische Aspekte und die Anpassung an die veränderte Textlandschaft.

KI im operativen Geschäft: Effizienzsteigerung und Herausforderungen

Die Episode beleuchtet die praktische Anwendung von KI in der Versicherungsbranche. Ein konkretes Beispiel ist der Einsatz des KI-basierten Systems „Brian“ bei der Allianz UK. Dieses System ermöglicht die zeitsparende Durchsuchung umfangreicher Dokumente und beschleunigt so Prozesse im Underwriting und Onboarding. Piela und Fröhlich diskutieren die zugrunde liegende Technologie (Retrieval Augmented Generation, RAG) und die Herausforderungen bei der Implementierung und dem Umgang mit großen Datenmengen. Die Bedeutung einer optimierten User Experience und die Notwendigkeit schneller Antwortzeiten werden ebenfalls hervorgehoben.

Mindset und Weiterbildung: Die Bedeutung der menschlichen Komponente

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion betrifft das Mindset der Mitarbeiter im Umgang mit KI. Die Notwendigkeit, die Vorteile der KI zu nutzen, ohne die menschliche Expertise zu vernachlässigen, wird hervorgehoben. Die Gesprächspartner betonen die Bedeutung einer praxisorientierten Weiterbildung, die über die bloße Theorie hinausgeht und die Mitarbeiter befähigt, KI-Systeme effektiv und verantwortungsvoll einzusetzen. Der kürzlich in Kraft getretene EU AI Act wird in diesem Zusammenhang erwähnt.

KI-gestützte Prozessautomatisierung und Datenschutz

Die Diskussion befasst sich mit der zunehmenden Automatisierung von Prozessen mithilfe von KI. Die Herausforderungen bei der Integration verschiedener Datenquellen und die Sicherstellung des Datenschutzes werden angesprochen. Piela und Fröhlich diskutieren verschiedene Ansätze, wie zum Beispiel der Aufbau eines eigenen RAG-Systems mithilfe von Low-Code-Plattformen oder die Nutzung von cloudbasierten Lösungen. Die Grenzen und Möglichkeiten der aktuellen KI-Technologie werden anhand praktischer Beispiele erläutert, darunter auch die Schwierigkeiten bei der Verarbeitung komplexer Webseitenstrukturen.

Text-zu-Video-Technologie und Anwendung in der Versicherung

Abschließend wird die Anwendung von Text-zu-Video-Technologie in der Versicherungswirtschaft vorgestellt. Die Episode verdeutlicht die Vorteile dieser Technologie für die Beschleunigung der Schadenbearbeitung im Kfz-Bereich und die Möglichkeit, Schadenfälle anhand von Videos zu rekonstruieren. Die Herausforderungen bei der Generierung realistischer Videos und die Bedeutung eines präzisen Prompts werden hervorgehoben.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

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KI-Integration im Unternehmen: Von der Pflicht zur Kür

Hürden bei der Einbindung von KI ergeben sich häufig aus den spezifischen Realitäten des Unternehmensalltags. Worauf es bei der KI-Integration ankommt, erläutert Dietmar Munz, Lead Business Consultant Cognitive Process Automation bei der msg systems ag.

Agentic Automation ist das Schlagwort der Stunde. KI-Mitarbeiter analysieren Schadenfotos, Phone-Bots nehmen tausende Anrufe entgegen und KI-Assistenten helfen bei Meetings oder Recherchen. Doch trotz erster Erfolge macht sich Ernüchterung breit. Die Frage lautet: Wo bleiben die vollautomatischen Prozesse, die das Geschäft von Grund auf verändern?

Das Problem ist selten der Veränderungswille oder der Algorithmus, sondern eine tiefere Hürde: Besonders die heutigen generativen KI-Systeme glänzen bei Aufgaben, die sie mit ihrem riesigen globalen Kontext – dem Wissen des gesamten Internets – lösen können. Doch was passiert, wenn dieses universelle Wissen auf die spezifischen Realitäten des Unternehmensalltags trifft

Zwischen Hype und Handarbeit: Hürden der KI-Integration

Bekannte Faktoren verlangsamen die Entwicklung: Komplexe Regulatorik rund um den EU AI Act und die DSGVO erfordert sorgfältige Prüfung. Gerade wenn zentrale Prozesse als Hochrisikoanwendung eingestuft werden, wird die Compliance zur strategischen Kernaufgabe. Auch das notwendige Mitarbeiter-Enablement und die Etablierung eines digitalen Mindsets brauchen Zeit und Engagement. Doch die Achillesferse für den wirtschaftlichen Erfolg ist die tiefe, nahtlose Integration der KI in die Unternehmensrealität. Zur Veranschaulichung dient das Bild einer neuen Mitarbeiterin: Trotz all ihrer beeindruckenden Fähigkeiten fehlt ihr der entscheidende Unternehmenskontext: Sie kennt weder Ihre Produkte noch Ihre Firmenkultur. Um wirklich zu helfen, muss sie drei entscheidende Integrationshürden überwinden.

1. Die Datenintegration: Das Fundament aus Wissen

Jedes KI-System ist nur so gut wie die Daten, auf denen es basiert. Doch hier zeigt sich eine fundamentale Kluft in der Unternehmensrealität. Generative KI-Modelle müssen mit spezifischem Firmenwissen „geerdet“ werden, sonst versagen sie an den Realitäten einer Police. Klassische KI-Modelle, die von Grund auf mit internen Daten gebaut werden, scheitern sogar noch früher, wenn diese Daten unsauber oder unvollständig sind. Das Ergebnis ist dasselbe: Ohne gepflegte Datenplattformen gibt es keine intelligente Anwendung. Für Versicherer bedeutet das: Ohne harmonisierte, domänenspezifische Datenbasis bleibt jedes KI-Projekt ein Einzelfall.

2. Die Prozessintegration: Der Fremdkörper im System

Ohne tiefe Integration in die Kernprozesse bleibt selbst die beste KI eine Insellösung. Die größte technische Herausforderung ist die Anbindung an bestehende, oft veraltete IT-Architekturen. Solange die KI ein Fremdkörper im System bleibt, anstatt Prozesse von der Antragsprüfung bis zur Schadenregulierung durchgängig zu unterstützen, wird ihr Potenzial für eine echte Hyperautomation nie ausgeschöpft. Hier entscheidet sich, ob KI Effizienzgewinne liefert oder lediglich zusätzliche Komplexität erzeugt.

3. Die Mensch-Maschine-Integration: Die lückenhafte Übergabe

Die anspruchsvollste Hürde ist die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Denn die heutige KI hat eine fundamentale Schwäche: Sie kann kaum im laufenden Betrieb dazulernen und den sich ständig ändernden, situativen Kontext einer Aufgabe erfassen. Sie weiß nicht, was „neulich in der E-Mail“ besprochen wurde. Genau aus diesem Grund ist der „Human-in-the-Loop“ kein Manko, sondern ein absolut notwendiges Design-Prinzip der kollaborativen Automatisierung, das zugleich auch zentrale regulatorische Anforderungen an die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen adressiert. Der Mensch bleibt die Instanz, die Kontext liefert und Entscheidungen freigibt.

Von der Pflicht zur Kür: Wie aus Strategie echter KI-Erfolg wird

Klar ist: Isolierte KI-Projekte reichen nicht aus. Erfolgreiche KI-Transformation ist kein Sprint, sondern eine strategische Disziplin, die einem klaren Automatisierungs-Reifegradmodell folgt – von einfachen Bots bis hin zu autonomen Agenten.

Die „Pflicht“ ist das Fundament: eine klare KI-Strategie, saubere Konzepte und ein robuster Rahmen für Governance und Compliance. Dieses Fundament ist essenziell, aber nicht der entscheidende Wettbewerbsvorteil.

Dieser entsteht in der „Kür“. Genau hier, wo die Strategie auf die raue Wirklichkeit der IT-Landschaft und der Unternehmenskultur trifft, scheitern die meisten Initiativen. Diese Kür besteht aus zwei Disziplinen.

Technologische Kür

Die technologische Kür löst die Prozessintegration. Statt nur neue KI-Technologie einzukaufen, erfordert sie handwerkliche Exzellenz, um die richtige Intelligenz-Kaskade zu designen: So wird aus einer gescannten Rechnung (Computer Vision) extrahierter Text (NLP), der von einem Modell auf Betrug geprüft (Machine Learning) und schließlich verbucht wird (RPA). So werden Prozesse durch Cognitive Process Automation (CPA) von Grund auf neu gestaltet. Das bedeutet konkret: Eine eingehende Schadens-E-Mail wird nicht mehr nur an die richtige Abteilung weitergeleitet, sondern ihr Inhalt wird von der KI in Echtzeit ausgelesen, mit den Vertragsdaten abgeglichen und dem Sachbearbeiter direkt als prüffähiger Regulierungsvorschlag im Kernsystem vorgelegt. Das ist kognitive Prozessautomatisierung in der Praxis: Der Prozess denkt mit, statt nur Daten zu transportieren

Menschliche Kür

Die menschliche Kür überwindet die Hürde der Mensch-Maschine-Integration, indem sie kollaborative Automatisierung als gelebte Arbeitsphilosophie etabliert. Dies erfordert mehr als Schulungen: Es geht darum, gezielt Ängste abzubauen und eine Kultur der Augmentation zu schaffen, in der KI gezielt menschliche Fähigkeiten erweitert, statt sie zu ersetzen. Der Sachbearbeiter im Schadenmanagement prüft dann beispielsweise nicht mehr jeden Beleg von Hand, sondern agiert als Entscheider, der den von der KI erstellten Regulierungsvorschlag validiert und seine Expertise auf jene komplexen Fälle konzentriert, in denen menschliches Urteilsvermögen unersetzlich ist. Diese neue Form der Zusammenarbeit, bei der (mehrere selbstständige) KI-Agenten die Vorarbeit leisten und der Mensch als letzte Instanz entscheidet, wird auch als Agentic Automation bezeichnet. Der „Human-in-the-Loop“ wird hier nicht als Manko verstanden, sondern als intelligentes und regulatorisch notwendiges Design-Prinzip, das die Partnerschaft zwischen Mitarbeiter und KI erst wirklich erfolgreich macht.

Fazit: Die Kür entscheidet

Einen Plan zu haben, ist die Pflicht. Der Unterschied zur echten Wertschöpfungsmaschine liegt in der meisterhaften Umsetzung der Kür. Das Ziel dieser Reise ist dabei mehr als reine Prozessautomatisierung. Die Vision ist eine Organisation, in der die KI die Routine beherrscht – und der Mensch Freiraum gewinnt für das, was zählt: die empathische Begleitung von Kunden, die kreative Entwicklung neuer Produkte und die proaktive, persönliche Beratung. Der Weg dorthin führt über strategische Integration – für eine Versicherung, die intelligenter, effizienter und zugleich menschlicher ist. (tik)

Porträtfoto: © msg

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Ein Artikel von
Dietmar Munz