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So glauben die Deutschen, lässt sich ein Vermögen aufbauen

Ein Neujahrsvorsatz könnte sein, sich mehr mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen. Was dabei den Vermögensaufbau angeht, sind die Deutschen gar nicht so pessimistisch. Sie glauben allerdings weiterhin vor allem an eine Wunderwaffe. Wenn die doch nicht wirken sollte, könnte es auch ein Lottogewinn richten.

Eine eigene Immobilie bleibt ein wichtiges Lebensziel der Deutschen. Sie verleiht finanzielle Sicherheit, das Gefühl von Vermögensbesitz und die Hoffnung auf Wertsteigerung. So ist rund jeder vierte Deutsche der Meinung, dass ihm Wohneigentum zu einem Vermögen von einer halben Million Euro verhelfen könnte. Das hat eine Postbankumfrage unter rund 2.500 volljährigen Deutschen aus dem vergangenen Jahr ergeben. Bei den jüngeren Umfrage-Teilnehmern war es sogar jeder Dritte. Immobilien gewinnen in vielen Regionen weiter an Wert, was wohl Grund für die optimistische Einschätzung sein dürfte.

In Ostdeutschland glauben jedoch nur 19% der Befragten daran, dass sie durch Immobilien ein Vermögen aufbauen können – im Vergleich zu 27% der Befragten im Westen. Die Postbank-Experten erklären das durch die regional unterschiedliche Wertentwicklung von Wohneigentum. In einigen ostdeutschen Regionen verlieren Immobilien deutlich an Wert, insbesondere durch den dortigen Bevölkerungsrückgang. Laut Daten des aktuellen Postbank Wohnatlas liegen sieben der zehn Landkreise, in denen die Immobilienpreise im vergangenen Jahr am stärksten eingebrochen sind, im Osten der Republik.

Die Hoffnung auf einen Lottogewinn

Statt auf Immobilien zu setzen, hofft jeder dritte Befragte in Ostdeutschland auf einen Lottogewinn. Im Bundesdurchschnitt spekuliert nur jeder Fünfte auf einen Geldsegen durch Glücksspiel.

Knapp 9% aller Deutschen hoffen laut Postbank-Umfrage auf eine Erbschaft. Lediglich 7% glauben daran, dass man durch Arbeit ein Vermögen von 500.000 Euro aufbauen kann. Ebenso viele setzen auf die Anlage in Fonds und Aktien, 6% aufs Sparen. Insgesamt herrscht aber offenbar durchaus eine optimistische Grundstimmung, denn nur knapp jeder Vierte zweifelt daran, dass er je ein Vermögen besitzen wird.

Noch einmal im Überblick

500.000 Euro - So glauben die Deutschen, dieses Vermögen erreichen zu können:

  • Immobilienbesitz (26%)
  • Im Lotto gewinnen (19%)
  • Erben (9%)
  • Arbeiten (7%)
  • Anlagen in Aktien und Fonds (7%)
  • Sparen (6%)
  • Gar nicht (22%)

Bild: © Fiedels – stock.adobe.com

 

Das empfehlen Vermögensverwalter für 2020

Universal-Investments hat unabhängige Vermögensverwalter zu ihren Aussichten und Prognosen für 2020 befragt. Die Experten geben darin ihre Empfehlungen für Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien sowie Einschätzungen zu wichtigen Themen wie etwa dem Handelsstreit zwischen China und den USA zum Besten.

Unabhängige Vermögensverwalter empfehlen Anlegern, bei unverändert erwarteten Zinsen, auch 2020 von Gewinnen an Aktienmärkten sowie leicht steigenden Rohstoffpreisen zu profitieren. Anleihen werden mit wenigen Ausnahmen dagegen als immer unattraktiver betrachtet. In der nunmehr achten jährlichen Umfrage von Universal-Investment trotzen die Investmentexperten optimistisch den Crash-Propheten und zeigen außerdem einen Konsens bei der weltweiten Streuung über verschiedene Anlageklassen.

Aktienmärkte dürften auf breiter Front zulegen

Die Erwartungshaltung der Investmentexperten für 2020 bleibt positiv. Den Dax erwarten sie Ende 2020 im Schnitt bei 14.025 Punkten. Das entspräche aktuell einem Plus von rund 7%. Vor einem Jahren waren sie allerdings noch optimistischer. Damals erwarteten die Umfrageteilnehmer ein Dax-Plus von 15%. Den Euro Stoxx 50 sehen die Vermögensverwalter ebenfalls mit einem erwarteten Zuwachs von 7% bei 3.930 Punkten, von japanischen Unternehmen im Nikkei 225 werden im Mittel sogar 8% oder 25.175 Punkte erwartet. Am meisten trauen sie allerdings US-Aktien zu. Hier prognostizieren die befragten Vermögensverwalter ein Plus des S&P 500 von durchschnittlich 10% Prozent auf 3.465 Punkte.

Optimismus auch bei Gold & Co.

Ebenso zuversichtlich sind die Experten bei Rohstoffpreisen. Die Nachfrage nach Gold und Silber soll den Preis je Unze um rund 7% steigen lassen. Das 2018 prognostizierte Preisniveau von 64 US-Dollar je Barrel WTI-Rohöl wurde zum Ende dieses Jahres nicht erreicht. Für kommendes Jahr erwarten die Vermögensverwalter nur marginale Veränderungen zum Status quo von 58,62 US-Dollar und gaben im Durchschnitt einen Preis von 60,90 US-Dollar an.

Erwartungen an die Zinspolitik der EZB

Mit dem Wechsel von Christine Lagarde an die Spitze der Europäischen Zentralbank verbinden die Befragten keinen Kurswechsel. 59% denken, dass Quantative Easing und sinkende Zinsen fest zum Repertoire der zukünftigen Zinspolitik gehören werden. Immerhin: alle anderen Befragten gaben an, dass Lagarde es schaffen wird die Lager aus „Tauben“ und „Falken“ aufzubrechen und einen Kompromiss zu finden.

Das erwarten die Vermögensverwalter bei den Zinsen

Eine baldige Änderung des Leitzinses erwarten die Vermögensverwalter folgerichtig nicht. Exakt 50% sehen 10-jährige Bundesanleihen noch mehr als fünf Jahre unter einem Prozent notieren, etwa 38 Prozent der Befragten immerhin noch zwischen drei und fünf Jahren. Der EZB-Leitzins für das kommende Jahr wird im Mittel bei –0,13% erwartet. Auch die Zinshoffnungen in die FED schwinden: Nach durchschnittlicher Schätzung der Befragten werden die US-Notenbanker den derzeitigen US-Leitzins von 1,5 bis 1,75% auf 1,08% senken. Sieben von zehn Vermögensverwalter rechnen damit, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar stärker werden wird. Die Gefahr einer Zinskorrektur der Anlagen sieht nur jeder Sechste, während die Mehrzahl dies als kein oder nur ein geringes Risiko betrachtet.

Zwiegespaltene volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen

Befragt wurden die Vermögensverwalter auch nach diversen volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Für die wichtigsten Regionen der Weltwirtschaft erwartet das Gros der Befragten ein Wachstum von bis zu 2%. Eine Rezession wird von 9% für den europäischen Wirtschaftsraum befürchtet, 5% nehmen selbiges für Japan an. Das realistischste geldpolitische Szenario für die Eurozone ist für etwas mehr als die Hälfte der Befragten eine Stagnation.

China brummt und bereitet dennoch Sorgen

Obwohl vier von fünf Befragten für China ein Wirtschaftswachstum von mehr als 2% oder knapp jeder Ditte gar eine Hochkonjunktur mit mehr als 5% Wachstum prognostizieren, nennen die meisten Vermögensverwalter es als Sorgenkind. Hauptgründe hierfür sind der schwelende Handelsstreit mit den USA sowie die hohen Erwartungen an das Wachstum genannt. Für Deutschland erwartet ein Drittel aller Umfrageteilnehmer ein Wachstum von bis zu 1%. Sechs von zehn Befragten sehen ein BIP-Wachstum zwischen 1 und 2%. Nur 9% rechnen mit einer rückläufigen Wirtschaft.

Auf diese Anlageklassen setzen Vermögensverwalter für 2020

Angesichts dieser Rahmenbedingungen empfehlen die unabhängigen Vermögensverwalter Privatanlegern ihre Investments breit zu streuen und insbesondere durch Aktien Vermögen aufzubauen. „Nur eine ausreichende Aktienquote führt 2020 zum Erfolg“, ist sich etwa Frank Krekel von der UNIKAT Vermögensverwaltung sicher. „Internationale Aktien übergewichten“, stimmt Matthias Lang von Lang & Hink Finanzpartner mit ein.

Industrienationen bevorzugt

Den Schwerpunkt sollten mit 40,5% Aktien aus Industrienationen bilden. Zudem sollte der Anteil der Schwellenländer von 6 auf 13% erhöht werden. Anleihen sollten mit 22% dagegen nur noch einen kleineren Anteil des Portfolios bilden. Im Vorjahr lag der Wert bei 26%. Anlagechancen sehen die Vermögensverwalter in diesem Bereich vor allem in den Nischen. „Anleihen in lokalen Währungen bieten auch nach der sehr guten Wertentwicklung 2018 noch sehr attraktive Renditen“, meint zum Beispiel Alexander Karbstein von Capitulum Asset Management überzeugt.

Immobilien und Gold als Ergänzung

Immobilien (8%), Gold und andere Edelmetalle (8%) sollten das Portfolio weiter diversifizieren. Gold erachten 86% der Befragten als wirksamen Inflationsschutz. „Gold im Portfolio ist analog zu einer Brandschutzversicherung einer Immobilie“, fasst es Andreas Grünewald, Vorstandsvorsitzender der FIVV AG und des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter e. V., zusammen. Dr. Christian Funke von Source For Alpha rät derweil sich doch „bitte nicht von Crash-Propheten und deren Bestseller-Büchern verunsichern“ zu lassen. Es lohne sich langfristig strategisch und mit Weitblick an den Wertpapiermärkten investiert zu bleiben. Sachwerte bleiben daher auch für Thomas Seppi Geschäftsführer der Frankfurt Performance Management AG die Favoriten.

Allgemeine regionale Schwerpunkte

Unabhängig von der Anlageklasse setzen Vermögensverwalter in der regionalen Allokation stark auf Deutschland (20%), Europa (24%) und die USA (30%). Japan (7%), China (9%) und die übrigen Schwellenländer (8%) vervollständigen das weltweit gestreute Portfolio für das kommende Finanzjahr. (mh)

Bild: © Suphansa – stock.adobe.com

 

Flossbach von Storch ändert die Fondsgebühren

Flossbach von Storch nimmt Änderungen bei den Gebühren der beliebten Multiple-Opportunities-Fonds vor. Zum Jahreswechsel sollen die Regeln zur Berechnung der Performancegebühr geändert werden. Die Gesellschaft orientiert sich dabei an den Musterkostenbausteinen der BaFin für deutsche Fonds.

Flossbach von Storch ändert zum Jahreswechsel 2019/2020 die Performancegebühr der Multiple-Opportunities-Fonds. Hintergrund ist eine Orientierung der Kosten an den Musterkostenbausteinen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für deutsche Fonds. Die Berechnung findet künftig auf jährlicher statt auf vierteljährlicher Basis statt. Die Erfolgsvergütung wird somit nur fällig, wenn der Wert der Fondsanteile zum Ende des Geschäftsjahres am 30.09. höher ist als der Wert zum Ende der vorangegangenen Jahre.

Mehrere Detailänderungen

Auch das Zeitfenster der High-Watermark wird verändert. Bisher musste der Fonds einen historischen Höchstwert erreichen, damit eine erfolgsabhängige Gebühr fällig wurde. Künftig gilt nur noch der Höchststand der vergangenen fünf Jahre. Zudem wird eine Obergrenze für die Performancegebühr von 2,5% des durchschnittlichen Nettoinventarwerts der jeweiligen Anteilsklasse festgelegt.

Tägliche Rückstellung der Performance

Darüber hinaus führt Flossbach von Storch eine tägliche Rückstellung der Performance Fee ein, um den Fondspreis nicht durch die Auszahlung der Gebühr zu beeinflussen. Verkaufen Anleger ihre Fondsanteile unter dem Jahr, floss die dann berechnete Performancegebühr bisher in den Fonds ein. Zukünftig wird sie kristallisiert, sprich direkt an den Asset Manager geleitet. (mh)

Bild: © Muhammadsainudin – stock.adobe.com

 

Franklin Templeton lanciert Innovationsfonds

Franklin Templeton hat einen neuen Fonds für europäische Anleger im Angebot. Der Franklin Innovation Fund investiert in Unternehmen aller Sektoren und Branchen, deren Wachstum durch Innovationen in ihren jeweiligen Bereichen angekurbelt wird.

Franklin Templeton hat die Lancierung des Franklin Innovation Fund bekanntgegeben. Der Fonds ist unter anderem in Deutschland und Österreich zum Vertrieb zugelassen und wird von dem in Kalifornien ansässigen Portfolio Manager Matthew J. Moberg von der Franklin Equity Group gemanagt.

Neue industrielle Revolution

Der Franklin Innovation Fund strebt nach Kapitalzuwachs und investiert hierzu hauptsächlich in Unternehmen, die in ihrem Bereich Innovationsführer sind, wegweisende Technologien übernehmen und über ein herausragendes Management verfügen. „Wir glauben, dass wir eine neue industrielle Revolution erleben, in der sich bahnbrechende Technologien, innovative Prozesse und neue Kommunikationsformen mit enormer Geschwindigkeit ausbreiten. Wir leben in einer Zeit ähnlich den späten 1.800er-Jahren, als Telegramm, Elektrizität, Sanitäranlagen, Fotos und der Verbrennungsmotor die Welt grundlegend veränderten“, kommentiert Fondsmanager Matt Moberg.

Hauptaugenmerk auf den US-Markt

Der Fonds wird in Unternehmen aller Wirtschaftszweige und Marktkapitalisierungen weltweit investieren und wird sein geografisches Hauptengagement voraussichtlich auf den US-Markt konzentrieren. Bei der Auswahl von Aktienanlagen nutzt das Investmentteam fundamentales Bottom-up-Research, um Unternehmen zu finden, die ihre Kriterien für nachhaltiges Wachstum und einen großen investierbaren, innovationsgetriebenen Markt erfüllen.

Drei Grundsätze der Anlagephilosophie

Das Investmentteam glaubt an drei wichtige Grundsätze als Teil seiner Anlagephilosophie: „Innovation treibt die Wertschöpfung in der Wirtschaft voran“, „Investitionen in Innovationen erfordern ein aktives Management“ und „Innovation findet in allen Bereichen der Wirtschaft statt“. Das Investmentteam wird von mehr als 30 Research-Analysten der Franklin Equity Group unterstützt, die über mehr als sechs Jahrzehnte Investmenterfahrung und über Wissen im Management von Wachstums-, Wert- und Hybrid-/Balanced-Aktienstrategien verfügen. (mh)

Bild: © thodonal – stock.adobe.com

 

EU gelingt Durchbruch bei nachhaltigen Investments

2020 sollen in der EU neue Regeln für nachhaltige Investments eingeführt werden. Europäisches Parlament und Ministerrat haben sich dabei nun auf einen Kompromiss bei der strittigen Frage der Klassifizierung nachhaltiger Investments geeinigt.

Europäisches Parlament und Ministerrat haben sich auf einen Kompromiss für die Klassifizierung nachhaltiger Investments (Taxonomie) geeinigt. Die Verordnung definiert europaweit, welche wirtschaftlichen Aktivitäten sich nachhaltig nennen und damit in einem als nachhaltig beworbenen Finanzprodukt stecken dürfen.

„do no harm“-Prinzip

Als nachhaltig gilt laut dem Kompromiss, wer einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet ohne gleichzeitig in anderen Bereichen der Umwelt zu schaden („do no harm“-Prinzip). Die Klassifizierung soll prinzipiell für alle Finanzprodukte gelten. Anbieter, die sie nicht anwenden, müssen das in einem Hinweis angeben. Kohle wird explizit aus nachhaltigen Finanzprodukten ausgeschlossen.

Einigung in Sachen Atomkraft

Der strittige Punkt der Atomkraft war bis zuletzt eine der größten Hürden einer europaweiten Definition von Nachhaltigkeit von Finanzanlagen. Das Europaparlament und eine Koalition aus Deutschland, Österreich und Luxemburg sprachen sich gegen Atomkraft in nachhaltigen Finanzprodukten aus, Frankreich setzte sich hingegen dafür ein. Nun wird sie de-facto aus nachhaltigen Finanzprodukten ausgeschlossen, da sie sich nicht klassifizieren lassen wird.

So geht es jetzt weiter

Im nächsten Schritt muss nun die EU-Kommission die genauen Schwellenwerte für die Definition von Nachhaltigkeit noch ausarbeiten. Diesem Vorschlag müssen dann Ministerrat und EU-Parlament zustimmen, bevor die Klassifizierung zum Einsatz kommen kann. Sven Giegold, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament, begrüßt den aktuellen Beschluss. „Dies ist ein Meilenstein für nachhaltige Finanzmärkte. Das heutige Ergebnis ist ein riesiger grüner Erfolg unserer langjährigen Arbeit für nachhaltige Finanzmärkte“, so Giegold.

Eindeutigkeit schiebt Greenwashing einen Riegel vor

Viele Christdemokraten in Berlin und Brüssel hätten sich lange grundsätzlich skeptisch gegenüber den europäischen Regeln für nachhaltige Finanzprodukte gezeigt. Die neuen Regeln würden aber private Investitionen in eine grüne Ökonomie freisetzen und verbilligen. Zudem schaffe Europa endlich Eindeutigkeit bei der Frage, welche Finanzprodukte sich nachhaltig nennen dürfen und schiebe so Greenwashing einen Riegel vor. (mh)

Bild: © peshkov – stock.adobe.ocm

 

So wichtig ist Nachhaltigkeit den Deutschen bei der Geldanlage

Nachhaltigkeit ist das Investmentthema des Jahres. Die Zurich Versicherung hat Bundesbürger vor diesem Hintergrund zu ihrer Einstellung zu Nachhaltigkeit in der Geldanlage befragen lassen. Für die Mehrheit ist nachhaltiges Anlegen demnach zwar wichtig – aber nur wenn auch die Rendite stimmt.

Zwei Drittel der Bundesbürger legen bei der Geldanlage Wert auf Nachhaltigkeit, bei den jüngeren Deutschen zwischen 18 und 35 Jahren sogar drei Viertel. Im direkten Produktvergleich würde die jüngere Generation vor allem auf nachhaltige Produkte setzen, wenn bei der Rendite nicht verzichtet werden muss. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag der Zurich Versicherung, für die 1.000 Deutsche ab 18 Jahren sowie zusätzlich 500 Deutsche zwischen 18 und 35 Jahren befragt wurden.

Nur eine Minderheit will nur nachhaltig Anlagen

Nur 15% der Deutschen würden ausschließlich in nachhaltige Geldanlagen investieren. In der jüngeren Generation bis 35 Jahre sind es immerhin 20%. „Investieren mit gutem Gewissen liegt vor allem bei den Jüngeren zunehmend im Trend. Allerdings sind sie bei ‚grünen‘ Geldanlagen nicht bereit, auf Rendite zu verzichten“, kommentiert Jacques Wasserfall, Vorstand Leben bei der Zurich Gruppe Deutschland, die Umfrageergebnisse.

Noch nicht oberstes Ziel der Anlage

Im direkten Vergleich von zwei Anlageprodukten würden zwar 40% der jüngeren Befragten eine leicht unterdurchschnittliche Rendite hinnehmen, wenn die Anlage dafür nachhaltig ist. 45% würden aber auch bei hohen Renditen unabhängig von der ethischen und moralischen Vertretbarkeit des Produkts zugreifen. Im Bevölkerungsdurchschnitt sind es lediglich 35%, denen Rendite ganz klar vor Nachhaltigkeit geht. „Noch gehört Nachhaltigkeit in den Augen der Verbraucher nicht zu den wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für ein Geldanlage- oder Altersvorsorge-Produkt. Viele Kunden nehmen es gern mit, wenn die Anlage nachhaltig ist, aber es ist nicht das oberste Ziel“, erläutert Jacques Wasserfall.

 
So wichtig ist Nachhaltigkeit den Deutschen bei der Geldanlage

Sicherheit wichtiger als Nachhaltigkeit

Konkret auf dem Plan steht der Einstieg in nachhaltige Geldanlageprodukte nur bei jedem zehnten Bundesbürger, bei den bis 35-Jährigen beabsichtigt ein Fünftel nachhaltig anzulegen. Rund ein Drittel der Deutschen bemängelt fehlende Informationen und Transparenz, welche Nachhaltigkeitskriterien bei einer als nachhaltig ausgewiesenen Geldanlage angesetzt werden. Für neun von zehn Bundesbürgern müssen mit der Geldanlage Unternehmen gefördert werden, die auf Klima- und Umweltschutz sowie Ressourcenschonung achten oder in erneuerbare Energien investieren. Bei Jüngeren kommt vor allem der Ausschluss von Menschenrechtsverletzungen als besonders wichtiges Kriterium hinzu. Gut ein Fünftel der Bundesbürger kritisiert zudem, dass nachhaltige Geldanlage- und Altersvorsorgeprodukte zu wenig angeboten würden. (mh)

Bild: © Monthira – stock.adobe.com

 

State Street startet nachhaltigen ETF auf US-Aktien

Nachhaltige Kapitalanlagen gewinnen immer stärker an Bedeutung. Auch im Bereich der passiven Investments wird die Nachfrage immer größer. State Street Global Advisors kommt dem mit der Auflage des SPDR S&P 500 ESG Screened UCITS ETF.

State Street Global Advisors hat die Auflegung des SPDR S&P 500 ESG Screened UCITS ETF bekannt gegeben. Der Fonds ist unter anderem im Xetra-Handel der Deutschen Börse erhältlich. Der SPDR S&P 500 ESG Screened UCITS ETF bildet den ebenfalls neu aufgelegten S&P 500 ESG Exclusions II Index ab, der Anlegern die Möglichkeit eines Engagements im Leitindex S&P 500 unter Anwendung von ESG-Ausschlusskriterien bietet.

Ausschluss wenig nachhaltiger Unternehmen

Die Methodik des S&P 500 ESG Exclusions II Index sieht vor, dass Unternehmen auf Basis von durch Sustainalytics bereitgestellten Daten ausgeschlossen werden können. Sustainalytics ist ein führender, unabhängiger Anbieter von Analysen und Ratings zu den Themen Nachhaltigkeit und gute Unternehmensführung. Die Indexwerte werden nach der Marktkapitalisierung ihres Streubesitzes gewichtet, darüber hinaus findet eine vierteljährliche Indexüberprüfung statt. Ziele sind ein niedriger Tracking Error und ein ähnliches Risiko-Ertrags-Profil wie der S&P 500 Index.

Waffen, Tabak und Kohle sind Tabu

Über Ausschlusskriterien soll sichergestellt werden, dass nicht in kontroverse Waffen und zivile Schusswaffen, Tabak und Kohle sowie in Unternehmen, die sich nicht zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact (UNGC) bekennen, investiert wird. Unternehmen, die Sustainalytics zufolge nicht nach den UNGC-Prinzipien handeln, sind vom zulässigen Anlageuniversum ausgeschlossen. Derzeit treffen diese Kriterien auf 36 Unternehmen zu, die durch den Screening-Prozess aus dem Index ausgeschlossen wurden.

Fast Exit möglich

Eine Besonderheit der Indexmethodik ist die Möglichkeit zum „Fast Exit“: Wenn ein Unternehmen nach Angaben von RepRisk, einem ESG-Datenanbieter, den Schwellenwert von 70 des RRI-Indikators (RepRisk Index Indicator) überschreitet, wird es mit einer Frist von zwei Geschäftstagen aus dem Index entfernt. Wie bei ETFs üblich spielen auch die Kosten eine wichtige Rolle. Der SPDR S&P 500 ESG Screened UCITS ETF hat eine TER von 0,10 % p.a. (mh)

Bild: © Maksim Kabakou – stock.adobe.com

 

Auf diese fünf Entwicklungen sind Anleger 2020 nicht eingestellt

UBS Asset Management hat die aktuelle Ausgabe von Panorama mit dem Marktausblick für das Jahr 2020 vorgestellt. Darin enthalten sind fünf Entwicklungen, die die Erwartungen der Anleger im kommenden Jahr durchkreuzen könnten. Zugleich liefern die Experten fünf passende Reaktionen darauf.

Während Anleger nach wie vor mit den Herausforderungen des schleppenden Wachstums und niedriger Renditen konfrontiert sind, könnten die Kapitalmärkte im Jahr 2020 nach Ansicht der Experten von UBS Asset Management durch fünf weitere mögliche Marktentwicklungen beeinflusst werden. Zu den potenziellen Szenarien gehören ein umfassendes Handelsabkommen zwischen den USA und China, überraschende Ergebnisse bei den US-Wahlen, fiskalische Impulse in der EU, eine Verschärfung des Klimawandels und ein Konflikt im Nahen Osten.

Fünf Folgen für die Anleger

Die fünf Entwicklungen haben laut UBS Asset Management konkrete Folgen für die Anleger. So könnte der Waffenstillstand im Handelskrieg insbesondere für Auftrieb bei Schwellenländer-Aktien sorgen, während die fiskalischen Impulse der EU den europäischen Aktien zugutekommen dürften. Eine Überraschung bei den US-Wahlen würde einer Untergewichtung in US-Aktien entgegenkommen und eine Verschärfung des Klimawandels das Interesse der Anleger an Nachhaltigkeitsthemen fördern. Im Falle eines Nahost-Konflikts erwartet UBS Asset Management, dass Aktien von Öldienstleistern steigen.

Anleger könnten auf dem falschen Fuß erwischt werden

„Anleger, die auf eine Fortsetzung des Trends des anhaltend niedrigen Wachstums und der tiefen Zinssätze ausgerichtet sind, könnten im Jahr 2020 auf dem falschen Fuß erwischt werden“, kommentiert Barry Gill, Head of Investments bei UBS Asset Management. „Obwohl es so aussieht, als würde dieser Konjunkturzyklus allmählich in die Jahre kommen, sind die Grundelemente für eine Beschleunigung des globalen Wachstums und sehr unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen im Vergleich zum Jahr 2019 vorhanden.“ (mh)

Bild: © sasun Bughdaryan – stock.adobe.com