AssCompact suche
Home
Management & Wissen
17. Juni 2025
Fachkräfte: Sechs Erfolgsfaktoren für wertschätzende Führung

2 / 3

Fachkräfte: Sechs Erfolgsfaktoren für wertschätzende Führung

Fachkräfte: Sechs Erfolgsfaktoren für wertschätzende Führung

Die sechs Erfolgsfaktoren einer wertschätzenden Führung

Um eine wertschätzende Führung in Unternehmen nachhaltig zu implementieren sind die folgenden Faktoren erfolgskritisch. Eine strukturierte Herangehensweise entlang dieser Elemente, die jeweils eine spezifische Funktion erfüllen, kann dabei als Leitfaden dienen:

1. Eigenwertschätzung

Führung beginnt bei der Selbstreflexion. Nur wer sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist, kann authentisch führen. Eigenwertschätzung ist die Grundlage für eine glaubwürdige und respektvolle Kommunikation mit den Mitarbeitenden. Führungskräfte in der Versicherungsbranche sollten ihre Rolle als Vorbilder im Umgang mit Kunden und Teams aktiv reflektieren. Hierbei können regelmäßige Messungen der Mitarbeiterzufriedenheit und 360-Grad-Feedback einen sehr wirkungsvollen Beitrag leisten.

2. Rundgang

Der regelmäßige Kontakt zur Belegschaft ist unverzichtbar. Ein Rundgang oder das aktive Zuhören bei Team-Meetings signalisiert Interesse und zeigt, dass die Arbeit der Mitarbeitenden wertgeschätzt wird. In Versicherungsunternehmen, in denen die Teams oft an verschiedenen Standorten arbeiten, sollten zusätzlich digitale Tools wie virtuelle Meetings hierfür genutzt werden, um präsent zu sein.

3. Fördern und Fordern

Eine wertschätzende Führung balanciert zwischen der Entwicklung von Potenzialen und dem Setzen anspruchsvoller Ziele. Besonders im Vertrieb und in der Kundenberatung ist es wichtig, Mitarbeitende gezielt zu schulen und ihre Entwicklung individuell zu begleiten. Hierbei können moderne Weiterbildungsplattformen und Coachings eine wichtige Rolle spielen.

4. Offenheit und Kommunikation

Transparente Informationsweitergabe schafft Sicherheit und Vertrauen. Mitarbeitende, die in Entscheidungen einbezogen werden, entwickeln ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl und sind motivierter. Versicherungsunternehmen sollten einen offenen Dialog zu strategischen Entscheidungen und neuen Technologien, wie dem Einsatz von KI im Kundenservice, etablieren und die Mitarbeitenden so nicht nur aktiv in Entscheidungen einbeziehen, sondern hierüber auch deren große Wissensbasis nutzen.

5. Lob

Lob ist ein starker Motivationsfaktor, wenn es ehrlich und konkret ist. Ein einfaches „Gut gemacht!“ reicht nicht aus – es sollte klar erkennbar sein, worauf sich das Lob bezieht. Beispielsweise: „Ihre innovative Idee für den neuen Kundenserviceprozess hat entscheidend dazu beigetragen, unser Telefonaufkommen zu reduzieren.“

6. Gemeinsamkeit

Hochleistungsteams entstehen, wenn alle Mitglieder ein gemeinsames Ziel verfolgen. Wertschätzung innerhalb des Teams fördert Zusammenarbeit und Kreativität. Das Feiern von gemeinsamen Erfolgen, z. B. bei der Einführung neuer Produkte und Services oder dem Erreichen relevanter Ziele, sollte den Zusammenhalt stärken und die Motivation für die nächsten Aufgaben hochhalten. Wertschätzung zeigt sich nicht nur in Worten, sondern vor allem im Handeln. Ob Lob, Kommunikation oder Förderung – entscheidend ist, dass es ernst gemeint ist.

Fazit: Wertschätzung als Wettbewerbsvorteil

Die hier dargestellten Faktoren sind angelehnt an das von Andreas Otterbach und Corinna Wenig entwickelte ERFOLG-Modell, das praxisnah zeigt, wie Unternehmen Wertschätzung als strategischen Erfolgsfaktor etablieren können – auch und gerade in der Versicherungswirtschaft, denn wertschätzende Führung ist kein Selbstzweck, sondern eine strategische Notwendigkeit in Zeiten des Fachkräftemangels und der sich ändernden Arbeitswelt. In der Versicherungskammer Bayern gibt es viele Best-Practice-Einheiten, die den Prinzipien des ERFOLG-Modell folgen und hohe Arbeitszufriedenheiten und Mitarbeiterbindung aufgebaut haben. Diese Einheiten kombinieren wertschätzende Führung, geeignete Teamzusammensetzung und sind stark in Bezug auf die sechs Elemente des ERFOLG-Modells.

Die Umsetzung erfordert Zeit, Engagement und Geduld. Doch die Ergebnisse sprechen für sich: Weniger Fehlzeiten, geringere Fluktuation, höhere Innovationskraft und eine gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber. Hidden Champions zeigen, dass eine solche Kultur nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich ist.