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Digital Insurance Podcast: Transformation der LKH

Im neuen Digital Insurance Podcast begrüßt Jonas Piela Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, sowie Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement der LKH. Es geht um die Neuausrichtung des Vertriebs und die Frage, was einen PKV-Tarif „State of the Art“ macht.

In dieser neuen Episode des Digital Insurance Podcast spricht Moderator Jonas Piela mit zwei führenden Köpfe der Landeskrankenhilfe (LKH): Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, sowie Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement. Im Gespräch beleuchten sie die tiefgreifende Transformation des 99 Jahre alten privaten Krankenversicherers von der Abkehr vom historischen „Vertrieb von allein“ hin zu einer modernen, digital gestützten Verkaufsoffensive und dem beeindruckenden ersten Bestandswachstum seit vielen Jahren.

Die Neuausrichtung des Vertriebs und pragmatische Lösungen

Der Vertrieb der LKH wird derzeit von Grund auf neu aufgebaut. Während früher der Fokus auf einer kleinen Exklusivorganisation lag, setzt die LKH heute stark auf den freien Vermittlermarkt, insbesondere Makler und Maklerpools, sowie Kooperationen. Die Herausforderungen der Branche wie etwa die erhöhte Komplexität durch Regulierung machen eine moderne IT-Unterstützung unerlässlich. Trotz ambitionierter Ziele nutzt die LKH derzeit noch ein Excel-basiertes „CRM“. Diercks erklärt dies pragmatisch: „Es ist die dynamischste und schnellste Lösung, wenn man im Aufbau ist.“ Das Ziel ist es, Vermittlern nicht nur Produkte, sondern auch Ideen für mehr Erfolg und eine bessere Kundenberatung an die Hand zu geben. Der Slogan „unerwartet anders zurück“ soll diese neue Herangehensweise unterstreichen und die LKH als verlässlichen Partner mit modernster Ausrichtung positionieren.

Produktinnovation und Digitalisierung als Erfolgsfaktoren

Pavel Berkovitch betont die Rolle der Technologie bei der Anpassung an das veränderte Kundenverhalten. Heutzutage informieren sich Kunden digital und erwarten digitale Services, vom Beratungsgespräch bis zum Abschluss. Die LKH hat darauf reagiert, indem sie ihre Produkte „State of the Art“ neu entwickelt hat. Kein Produkt ist älter als 18 Monate. Als Beispiel nennt Berkovitch die Integration von Telemedizin im Hochleistungs-Premiumtarif. „Das Produkt ist nur ein Glied in der Kette“, so Berkovitch. Der ganzheitliche Ansatz, der leistungsstarke Produkte mit digitalem Service, Erreichbarkeit und Finanzstärke verbindet, ist entscheidend.

Historischer Erfolg und Zukunftsperspektiven

Ein herausragendes Ergebnis dieser umfassenden Transformation ist das erstmalige Wachstum des Gesamtbestands der LKH im Jahr 2024 nach vielen Jahren des Rückgangs. Dieses „Uhrwerk,“ so Diercks, aus neuen Produkten, einer modernen IT-Infrastruktur und hochmotivierten Mitarbeitenden habe diesen Erfolg ermöglicht. Die LKH als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, dessen Eigentümer die Kunden sind, ist auf eine nachhaltige und ethisch korrekte Geschäftstätigkeit ausgelegt. Das Unternehmen plant eine massive personelle Aufstockung in den kommenden 24 Monaten, um die Transformation weiter voranzutreiben und als „silbernes Auto auf der Überholspur“ wahrgenommen zu werden, wie Diercks es bildlich beschreibt. Berkovitch ergänzt, dass dies erst der Anfang sei und die LKH gemeinsam „weiter Gas geben“ werde.

Hier geht es zur aktuellen Folge:

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
 

„Wir wollen führender Digitalversicherer im Maklermarkt werden“

Adam Riese positioniert sich als kompetenter Digitalversicherer im Maklermarkt. Damit liegt das Augenmerk besonders auf kompetitiven digitalen Prozessen. Welche Abläufe werden aktuell optimiert? Und mit welchen neuen Produkten will Adam Riese im Vertriebsweg Makler punkten?

Interview mit Julian Grauer und Sven Tippelt, Geschäftsführer der Adam Riese GmbH
Herr Grauer, seit 2017 positioniert sich Adam Riese als Digitalmarke der W&W-Gruppe. Wie gelingt der Spagat zwischen Start-up-Mentalität und Konzernstruktur?

Julian Grauer Obwohl wir mit über 400.000 Kundinnen und Kunden kein Start-up mehr sind, behalten wir die Flexibilität eines jungen Unternehmens bei. Das funktioniert, indem wir auf eigene Strukturen setzen, beispielsweise mit einer unabhängigen IT. Damit bleiben wir agil und können Projekte schnell umsetzen.

Gleichzeitig sehen wir die Zugehörigkeit zum Mutterkonzern als großen Vorteil: Er gewährleistet uns Stabilität im Markt und Zugriff auf die Erfahrung von langjährigen Profis bei der Württembergische Versicherung.

Welche Rolle spielt die Württembergische als Risikoträger für die Positionierung und das Wachstum von Adam Riese?

JG Als 100%-ige Tochter der Württembergische Versicherung haben wir den Luxus, ertragreich wachsen zu dürfen und einem langfristigen Plan zu folgen – ohne Beteiligung eines Private-Equity-Investors. Bei unserer Planung stehen wir in engem Austausch mit dem Konzern, treffen aber stets eigenständige Entscheidungen. 2022 wurde so die gemeinsame Strategie entwickelt, Adam Riese zur Maklermarke im Privatkundenbereich Komposit zu machen. Für uns eröffnet sich dadurch ein weiterer Wachstumsmarkt und konzernweit verfestigt sich eine klare Strategie dazu, wer welche Märkte bearbeitet.

Herr Tippelt, digitale Prozesse gelten als zentraler Bestandteil Ihres Geschäftsmodells. Welche konkreten Abläufe wurden zuletzt automatisiert oder beschleunigt?

Sven Tippelt Im Vorfeld überlegen wir uns stets, wo wir einen Mehrwert für Prozessbeteiligte schaffen können und welche Effizienzvorteile sich ergeben. Unser Ziel ist, Abläufe mit einer hohen Geschwindigkeit zu ermöglichen – sowohl intern als auch für Kundschaft und Vertriebspartner. Besonderen Fokus legen wir deshalb auf einstufige Prozesse, die durch einen einzigen Kontakt fallabschließend erledigt werden können und somit eine sofortige Umsetzung und Bestätigung ermöglichen. Zuletzt haben wir für Endkundinnen und -kunden die Möglichkeit geschaffen, Vertragsänderungen automatisiert in unserem Kundenportal durchzuführen. Ein weiterer Ablauf, der bei uns größtenteils automatisiert wurde, ist die klassische Bestandsübertragung via Maklermandatswechsel.

Inwiefern spielt dabei auch die Integration sogenannter Sofortpolicen eine Rolle?

ST Bei der Sofortpolice steht ebenfalls wieder der einstufige Prozess im Vordergrund: Im Antragsprozess wird der Antrag sofort policiert und innerhalb weniger Sekunden erscheint die Police im Vergleichsrechner. Maklerinnen und Makler sehen sofort, ob der Antrag erfolgreich war, alle Informationen vollständig sind und die Kundin oder der Kunde den gewünschten Versicherungsschutz genießt. Bisher ist die Umsetzung mit zwei Anbietern erfolgt: Mr-Money und Smart InsurTech – mit positiver Resonanz. Ein Ausbau auf weitere Vergleichsrechner ist bei uns in Planung.

Der Maklervertrieb wird von Adam Riese als strategisches Wachstumsfeld genannt. Welche Maßnahmen laufen aktuell zum Ausbau dieses Kanals?

JG Wir wollen der führende Digitalversicherer im Maklermarkt werden. Wichtig ist uns deshalb, die bestehende Zusammenarbeit mit Maklerinnen und Maklern zu intensivieren und neue Vertriebspartner von uns zu überzeugen. Dabei setzen wir auf Prozesse, die wir konkret auf Maklerinnen und Makler ausrichten und mit denen wir einen Mehrwert im Arbeitsalltag bieten. Außerdem richten wir unsere Produktlandschaft weiter auf den Maklermarkt aus. Dafür entwickeln wir eigene Produkte, die sich in Preis und Leistung von unseren Tarifen im Direktkanal und auf Vergleichsplattformen unterscheiden.

Digitale Prozesse sollen den Alltag von Maklern in der Zusammenarbeit mit Versicherern erleichtern. Inwiefern tragen die Prozesse in Ihrem Haus dazu bei, den Aufwand etwa für Dokumentations- und Berichtspflichten im Maklerbetrieb zu reduzieren?

ST Hier ist vor allem zu erwähnen, dass wir überdurchschnittlich viele BiPRO-Normen erfüllen, die detaillierte Informationen in den Metadaten enthalten. Aufgrund dieser Daten sind Maklerinnen und Makler in der Lage, sich über das Maklerverwaltungsprogramm notwendige Aktionen ableiten zu lassen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Inkassostörfall, der wegen eines nicht gedeckten oder nicht existenten Kontos auftritt.

Und was unterscheidet die digitale Schadenmeldung bei Adam Riese technisch und prozessual von klassischen Verfahren am Markt?

JG Die digitale Schadenmeldung ist bei uns über den Login im Kundenportal sowie über die Eingabe einer Versicherungsnummer möglich. Somit können sowohl Endkundinnen und -kunden als auch Maklerinnen und Makler zeit- und ortsunabhängig einen Schaden melden. Jeder wird dabei Schritt für Schritt von uns durch den Prozess geführt, sodass alle relevanten Informationen vorliegen und der Schaden automatisiert angelegt wird. Die Schadennummer wird automatisch vergeben und mitgeteilt. Im Optimalfall kann ein Schaden somit von uns innerhalb weniger Tage reguliert werden.

Produktentwicklung ist entscheidend für den Markt­erfolg. Was waren die wichtigsten Anpassungen bei der neuen privaten Haftpflichtversicherung für Makler – und wie wurde das Angebot angenommen?

JG Schwerpunkt bei der Produktgestaltung waren sich verändernde Lebensumstände: Abgesichert sind beispielsweise Verletzungen von Daten­schutzbestimmungen im Home­office oder die Übernahme der Selbstbeteiligung der Vollkaskover- sicherung bei Mietwagen. In der umfan­greichsten Tariflinie erstatten wir entstandene Reparaturkosten, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen. Damit fördern wir Reparaturen gegenüber einem Neukauf.

Neu sind außerdem zwei optional abschließbare Bausteine: Mit dem Plus-Baustein können Kundinnen und Kunden ihren Versicherungsschutz erweitern, sodass beispielsweise eine Mitversicherung bei der Nutzung von E-Scootern enthalten ist. Den Baustein für eine Diensthaftpflicht können wiederum Personen wählen, die verbeamtet oder im öffentlichen Dienst angestellt sind und die Risiken ihrer beruflichen Tätigkeit optimal absichern möchten. Die neue Diensthaftpflicht beinhaltet unter anderem den Verlust von Dienstschlüsseln oder das Abhandenkommen von staatlichem Eigentum. Wir freuen uns, dass unsere Anpassungen bisher mit positivem Feedback angenommen wurden.

Ab Ende 2025 wird auch die Hundehalterhaftpflicht in einer eigenen Maklervariante angeboten. Welche Leistungsmerkmale sind neu?

ST Die Maklervariante der Hundehalterhaftpflicht wird in zwei Tarif­linien verfügbar sein. Die umfangreichste Tariflinie Riesig beinhaltet unter anderem die Versicherung von Schäden an gemieteten Tiertransportanhängern, die Übernahme von Tierarztkosten, falls die Verletzung durch ein fremdes Tier erfolgt, und eine Neuwertentschädigung für durch den Hund beschädigte Gegenstände bis jeweils 10.000 Euro.

Ein neuer Plus-Baustein steht ebenfalls zur Auswahl. Außerdem fördert der Tarif Riesig der Hundehalterhaftpflicht zukünftig ebenfalls Reparaturen statt Neukauf. Auf diese Weise können wir ein nachhaltiges und zeitgemäßes Produkt anbieten.

Mehr Assekuranz-News lesen Sie in der Rubrik „Assekuranz“.
 
Ein Interview mit
Julian Grauer
Sven Tippelt

Snoopr: Autonome KI „AVA“ sucht und vergleicht Produkte

In der neuen Version der Produktplattform für Versicherungen Snoopr ist eine autonome KI-Assistentin integriert. „AVA“ sucht und vergleicht selbstständig Produkte, recherchiert Preise, fordert bei Bedarf Angebote an und kommuniziert direkt mit Kunden, Maklern und Versicherern.

Auf der Produktplattform für Versicherungen Snoopr vereinfacht künftig eine digitale Versicherungsassistentin die Produktsuche und den Austausch im Markt. Die KI namens „AVA“ übernimmt autonom den gesamten Rechercheprozess auf Grundlage von Snoopr: Sie sucht, filtert und vergleicht Produkte, recherchiert Preise, beantwortet allgemeine und produktspezifische Fragen und fordert bei Bedarf eigenständig Angebote an. Zudem kommuniziert die KI direkt mit Kunden, Maklern und Versicherern – automatisiert, kontextbezogen und lernfähig.

Wie die A-va GmbH mitteilt, die Snoopr betreibt, lassen sich auf der Plattform inzwischen Produkte von nahezu allen Versicherern in Deutschland finden, darunter über 20 Gesellschaften mit speziell für KI optimierten Produkten. Insgesamt decke Snoopr mittlerweile mehr als 100 private und gewerbliche Sparten ab. Zudem kann die KI-Suchmaschine Produkte außerhalb der eigenen Datenbank finden, einordnen und analysieren.

Neue Schnittstelle

Für die digitale Vernetzung mit Versicherern und die Gewinnung von KI-Trainingsdaten über BiPRO-Schnittstellen nutzt Snoopr die Vernetzungsplattform b-OX LD der b-tix GmbH. Hierzu hat das Unternehmen aus Düsseldorf den „MCP AgentLink“ entwickelt, laut b-tix eine der modernsten Schnittstellen der Branche, vergleichbar mit einem USB-C-Standard für KI. Somit ist es möglich, dass KI-Agenten künftig ohne aufwendige Schnittstellen direkt mit Makler- und Versicherersystemen interagieren. (tik)

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So verändert KI die Online-Suche

Löst die KI-Suche bald das klassische Googeln ab? Eine aktuelle Studie der Marktforscher von Nordlight Research nimmt das Online-Sucherverhalten von Verbrauchern unter die Lupe. Wie sich zeigt, setzen einige Zielgruppen für die Suche nach Produkten und Services bereits jetzt verstärkt auf KI-Tools.

Mit der Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT, Gemini & Co. kommt es zu einem grundlegenden Wandel des Online-Suchverhaltens von Verbrauchern. Das herkömmliche „Googeln“ bleibt zwar mit 73% das Suchmedium Nr. 1, doch vor allem junge und innovationsfreudige Zielgruppen bevorzugen schon jetzt KI-Tools für die Online-Suche. So präferieren 30% der 18- bis 29-Jährigen künstliche Intelligenz für ihre Informationsrecherche. In Zukunft will jeder zweite Nutzer von KI-Tools diese auch gezielt für die Suche nach kaufrelevanten Informationen einsetzen. Dies zeigt der aktuelle „Trendmonitor Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research. Für die Studie wurden über 1.500 Bundesbürger zwischen 18 und 75 Jahren befragt, die im Alltag Suchmaschinen, KI-Tools oder soziale Medien verwenden und in den Konsumbereichen Internet/Mobilfunk, Versicherungen, Finanzen oder Energieversorgung als Verbraucher mitentscheiden.

Google (noch) vor ChatGPT Search und Co.

Die bekannteste Suchmaschine bleibt vorerst weiter Google (97%) mit deutlichem Vorsprung zur Konkurrenz wie Yahoo! (69%), Bing (65%), DuckDuckGo (31%) und weiteren. Auch „ChatGPT Search“ kommt mit 38% nicht an die Bekanntheit von Google heran, wobei es bei den 18- bis 29-Jährigen immerhin 58% sind. Die generelle Bekanntheit des KI-Tools ChatGPT (jenseits spezieller Suchfunktionen) liegt aber bereits bei 79%. Zum Vergleich: Die Bekanntheit von Gemini beträgt 53%.

Google als täglicher Begleiter

Laut Studie nutzen 85% der befragten Bundesbürger die Google-Suchmaschine jeden Tag oder zumindest mehrmals in der Woche für private Suchanfragen. Auf Rang 2 folgt bereits ChatGPT Search, wenn auch nur mit 18%. An anderen klassischen Suchmaschinen wie Bing, DuckDuckGo oder Yahoo! (häufige Nutzung zwischen 6 bis 9%) ist „ChatGPT Search“ bereits vorbeigezogen. In der Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen kommt ChatGPT Search bereits auf einen Anteil der Häufignutzer von 41% (Google: 85%).

Soziale Medien bei Suche von geringer Relevanz

92% der erwachsenen Bundesbürger nutzen soziale Netzwerke, 78% davon täglich oder mehrmals pro Woche – vor allem Instagram und Facebook. Ihre Bedeutung als Suchmedium ist jedoch gering: Lediglich 8% der befragten Nutzer setzen auf soziale Medien statt auf klassische Suchmaschinen oder neuen KI-Tools.

Google oder KI-Tools bei Suche nach Produkten und Dienstleistungen?

Rund drei Viertel der Verbraucher geben bei der Online-Suche nach Produkten und Dienstleistungen weiterhin dem klassischen „Googeln“ den Vorzug. 14% nutzen hierfür dagegen bereits neue KI-Tools. Laut Nordlight Research präferieren aber verschiedene Zielgruppen bereits jetzt KI-Tools für die Suche nach Produkten und Dienstleistungen überdurchschnittlich stark. Dazu gehören etwa innovationsfreudige „Early Adopter“ (29%), die junge Zielgruppe zwischen 18 und 29 Jahren (27%) sowie auch Besserverdienende mit Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro (19%). Männer (16%) zeigen sich vergleichsweise KI-affiner als Frauen (12%).

Insgesamt erachten 61% der Google-Nutzer die klassische Suchmaschine als besonders gut geeignet, nähere Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen zu erhalten. Die Nutzer von ChatGPT Search sind zu 39% dieser Meinung.

Online-Suche differenziert sich aus

„Anbieter müssen sich strategisch darauf einstellen, dass die Online-Suche der Verbraucher zunehmend nach neuen Spielregeln funktioniert und sich ausdifferenziert“, erklärt Dr. Torsten Melles, Geschäftsführer beim Marktforschungsinstitut Nordlight Research. „Idealerweise sollte dies mit einem veränderungssensiblen Blick auf einzelne Suchmedien, Zielgruppen und spartenbezogene Informationsfelder erfolgen – nicht durch hype-getriebenen Aktionismus.“

Kündigungs- und Wechselberatung zu Versicherungen via KI?

Weiter zeigt der Trendmonitor, dass über ein Drittel der Nutzer von KI-Tools sich bereits jetzt vorstellen können, KI auch gezielt zur Beratung in Konsumbereichen wie Internet/Mobilfunk (37%), Finanzen (36%), Versicherungen (36%) oder Energieversorgung (35%) zu nutzen.

Als ansprechend betrachten die Nutzer von KI-Tools dabei zum einen generelle Beratungsanlässe wie Produktvergleiche, Bedarfsermittlungen, Portfolio-Optimierungen oder auch Kündigungs- und Wechselberatung. Zum anderen finden die Nutzer auch Beratung zu ganz konkreten Informationen zu einzelnen sektorenspezifischen Produkten wie etwa Altersvorsorgeprodukte, Kryptowährungen oder Solaranlagen und Wärmepumpen als Option. Jeweils rund 70% der KI-affinen Verbraucher zeigen daran großes Interesse.

Andererseits sind viele Verbraucher, die generell bereits KI-Tools nutzen, aber auch noch zurückhaltend bis skeptisch: Für jeden Dritten ist es aktuell noch unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, auf KI-Tools im privaten Alltag gezielt als „Berater“ zu setzen. Rund 30% sind in dieser Frage bisher noch unentschlossen.

Künftiger Einsatz von KI-Tools im Verbraucheralltag

Mehr als die Hälfte der aktuellen Nutzer von KI-Tools will eigenen Angaben zufolge diese Helfer in Zukunft (auch) für die Suche nach Anbietern, Dienstleistern und Shops (55%) oder zum Zwecke von Preisvergleichen und Sparmöglichkeiten (51%) verwenden. Lediglich 15 bis 20% schließen dies generell aus. 42% wollen gezielt bei der Bewertung und Auswahl von Produkten auf die Hilfe von künstlicher Intelligenz setzen. Allgemein haben 44% aller erwachsenen Verbraucher vor, KI-Tools im Alltag künftig (noch) häufiger als bisher zu nutzen. Zum Vergleich: Bei Suchmaschinen sind es 21%.

Klassische Suchmaschinen werden an Relevanz einbüßen

„Klassische Suchmaschinen wie die von Google – samt aktueller Weiterentwicklungen wie KI-Übersichten oder KI-Modus – bleiben für die Informationssuche der Verbraucher auch morgen noch relevant, werden aber an Dominanz verlieren“, so das Fazit von Sarah Schulz, Studienleiterin bei Nordlight Research. „Die KI-Revolution in der Online-Suche vollzieht sich nicht mit einem einzigen großen Knall, sondern differenziert und schrittweise“, so Schulz weiter. (tik)

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KI-Nutzung besonders bei Schadenbearbeitung

Eine neue Studie beleuchtet, in welchen Bereichen künstliche Intelligenz bei Versicherern den größten Einfluss haben wird. Wie die Analyse zeigt, kommt KI bereits in großem Umfang beim Kfz-Schadenmanagement zum Einsatz. Welche Entwicklungen rund um die Technologie zu erwarten sind.

Künstliche Intelligenz (KI) hat im Versicherungswesen Einzug gehalten, wobei sich der Einsatz vor allem auf die Schadenbearbeitung konzentriert. Im Allgemeinen setzt jeder Versicherer entweder KI ein oder erforscht ihr Potenzial für die Prozessautomatisierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Sollers Consulting. KI verändert bereits jetzt wichtige Prozesse in der Assekuranz. Grundlegend wandeln dürfte die Technologie in den kommenden drei bis fünf Jahren auch das Underwriting. Die bereits angesprochene Schadenbearbeitung sowie Backoffice-Effizienz und verbesserte Kundenerfahrung sind die Bereiche, in denen KI laut Studie den größten Einfluss haben wird.

Schadenmanagement und Underwriting

Für Kunden wird der Einsatz von KI für schnellere Entscheidungen bei Schadenfällen und im Underwriting für eine klarere Risikokommunikation und letztendlich individuellere Preise sorgen. Für die Analyse hat die Unternehmens- und IT-Beratung Interviews mit Führungskräften von 35 Versicherern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, den nordischen Ländern, den USA und Kanada durchgeführt.

Im Detail ergaben die Interviews, dass KI bereits in großem Umfang eingesetzt wird, um das Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung zu rationalisieren. Bis zu 64% der Versicherer haben KI in Funktionen wie der Beseitigung von Dubletten in Dokumenten verankert. Die Underwriting-Prozesse seien aber deutlich weniger automatisiert, wie der Bericht feststellt. Die Datenextraktion ist der Bereich, in dem KI am häufigsten Anwendung findet. „KI wird vor allem zur Automatisierung der Datenerfassung, der Dokumentenverarbeitung und von Teilen des Schadenbearbeitungsprozesses eingesetzt“, erklärt Piotr Kondratowicz, Business Architect bei Sollers. „In den nächsten drei Jahren werden wir jedoch eine dramatische Ausweitung auf Underwriting-Prozesse, Tarifierung und kundenorientierte Bereiche wie Produktangebote und digitale Dienstleistungen erleben“, so Kondratowicz weiter.

Mittelfristige Entwicklungen

Mittelfristig rechnen die Experten von Sollers damit, dass Versicherer für den Call-Center-Support und bei einer breiteren Palette von Prozessen auf KI setzen, die Extraktion von Daten aus unstrukturierten Dokumenten beinhalten. Hinzu kommt die die Automatisierung der Schadenprüfung, die spezialisiertere Lösungen erfordern wird, und die vollständig automatisierte Bearbeitung von Standardschäden.

Im Underwriting sieht die Studie den künftigen Fokus der KI-Nutzung auf der Unterstützung der Underwriter im gesamten Prozess, vor allem bei der automatisierten Erstellung von Versicherungsangeboten für Standardrisiken.

Unterschiede bei Vorbereitung auf den KI-Einsatz

Weiter offenbart die Studie aber auch große Unterschiede bei den Unternehmen, was die Vorbereitung auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz angeht. Große Sprachmodelle (LLM) sind gängige Technologie. Das schnelle Tempo der KI-Innovation habe einige Versicherer dazu bewogen, generelle KI-Lösungen für alle Mitarbeiter zum Testen einzuführen. Laut der Studie müsste jedoch die Governance weiterentwickelt werden, um die Komplexität der IT-Architektur zu verringern und Synergien zwischen Projekten und Teams zu ermöglichen. Bemerkenswert sei laut Sollers, dass rund ein Viertel der befragten Unternehmen über keinerlei formelles Governance-Modell verfügt.

„Versicherer, die es versäumen, Governance-Strukturen zur Unterstützung der KI-Transformation aufzubauen, laufen Gefahr, in einem Markt, der sich schnell in Richtung KI, Automatisierung und prädiktive Entscheidungsfindung bewegt, ins Hintertreffen zu geraten“, sagt Kondratowicz. (tik)

Weitere Meldungen rund um das Thema KI und Software sowie zu neuen Tools und Services finden Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.
 

KI im Maklerhaus: Chancen nutzen, Abhängigkeiten vermeiden

Nur eins scheint klar: KI wird auch die Maklerwelt verändern. Ausgehandelt werden müssen aber noch Fragen darüber, wie und mit wem oder in welchem rechtlichen Rahmen Vermittler KI einsetzen sollten. Als Replik auf einen Beitrag des AfW tritt nun der BVK in die Diskussion ein, der KI v. a. als Werkzeug versteht.

Ein Artikel von René Jansen, Geschäftsführer INSURACON GmbH & Co. KG, und Andreas Vollmer, Vizepräsident im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK)

Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Versicherungsbranche. Sie verspricht Effizienzgewinne, präzisere Analysen und Entlastung von Routineaufgaben. Doch ihr Wert bemisst sich nicht an technischen Möglichkeiten, sondern daran, wie sie eingesetzt wird. KI sollte die Arbeit von Vermittlern erleichtern und ihre Expertise stärken – nicht ihre Rolle infrage stellen. Nur so bleibt die persönliche Beratung, die im Kern des Maklerberufs steht, auch in einer digitalisierten Welt erhalten.

Pools als Partner – mit klaren Grenzen

Der Beitrag „Mit Pools und Verbünden die KI-Challenge meistern“ benennt zu Recht die Chancen, die Kooperationen für Makler bieten. Pools können den Einstieg in KI erleichtern, besonders für kleinere Betriebe, und technische Hürden abbauen. Gleichzeitig wirft diese Entwicklung Fragen auf, die einer differenzierten Betrachtung bedürfen.

Denn mit der Nutzung von Pool-Lösungen gehen nicht nur Vorteile einher, sondern auch strukturelle Abhängigkeiten. Je enger die Verflechtung mit einem Pool wird, desto schwieriger gestaltet sich ein späterer Wechsel: Datenmigration, Schnittstellenprobleme und unklare Eigentumsverhältnisse an Kundendaten können zu erheblichen Herausforderungen werden. Auf diese und weitere Abhängigkeiten macht der BVK seit vielen Jahren aufmerksam.

Entscheidend ist daher die Frage: Wer kontrolliert die Algorithmen, die auf Basis der Maklerdaten arbeiten? Wer profitiert von den Erkenntnissen, die aus diesen Daten gewonnen werden? Wenn KI-Systeme von Pools Cross-Selling-Empfehlungen für den Makler generieren, sollten diese auf neutralen Kriterien basieren – und nicht auf den Interessen des Pools oder einzelner Versicherer. Transparenz ist hier kein optionales Extra, sondern eine Grundvoraussetzung für vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Pools können wertvolle Partner sein. Doch diese Partnerschaft muss auf Augenhöhe gestaltet werden, mit klaren Regelungen zu Datennutzung, Algorithmen und Haftung.

Datenqualität: Die unsichtbare Grundlage

Künstliche Intelligenz ist nur so leistungsfähig wie die Daten, auf denen sie basiert. Viele Maklerbüros stehen hier vor einer grundsätzlichen Herausforderung: historisch gewachsene, oft fragmentierte Datenbestände. Dubletten, veraltete Informationen oder inkonsistente Formate führen dazu, dass KI-Systeme fehleranfällige Ergebnisse liefern – mit potenziell schweren Folgen für Beratungsqualität und Haftung.

Die Lösung kann nicht darin bestehen, diese Probleme einfach an externe Anbieter auszulagern. Vielmehr braucht es eine konsequente Datenhygiene im eigenen Haus: eine systematische Aufbereitung, Standardisierung und Pflege der Bestände. Nur so wird KI zu einem verlässlichen Werkzeug – und nicht zur Quelle neuer Risiken.

Haftung: Wer steht für KI-Entscheidungen ein?

Ein zentrales Dilemma bleibt oft unausgesprochen: Die rechtliche Verantwortung für KI-gestützte Beratung liegt beim Vermittler. Selbst wenn Pools Compliance-Unterstützung anbieten, ändert das nichts an der Haftungsfrage. Wenn eine KI fehlerhafte Empfehlungen generiert, stellt sich die Frage: Wer haftet? Der Algorithmus? Der Pool? Die Realität ist klar: der Makler.

Hier braucht es rechtlich verbindliche Regelungen, die Haftung und Transparenz klar zuweisen. Solange diese fehlen, bleibt die Nutzung externer KI-Lösungen ein kalkulierbares Risiko – aber eines, das jeder für sich abwägen muss.

Digitale Souveränität: Die eigentliche Herausforderung

Die Diskussion um KI darf sich nicht auf die Frage reduzieren, welchen externen Anbieter man wählt. Entscheidend ist, eigene Kompetenzen aufzubauen:

  • Ein grundlegendes Verständnis dafür entwickeln, was KI leisten kann – und wo ihre Grenzen liegen.
  • Die Hoheit über die eigenen Kundendaten sichern und bewusst entscheiden, wie sie genutzt werden.
  • Strategische Partnerschaften eingehen, die auf Augenhöhe funktionieren und klare Vereinbarungen zu Datennutzung und Haftung beinhalten.

KI ist kein einfaches Werkzeug, das man „einfach einsetzt“. Sie ist ein strategischer Faktor, der Geschäftsmodelle langfristig prägt. Makler, die diese Transformation aktiv gestalten, werden nicht nur überleben, sondern gestärkt aus ihr hervorgehen.

Fazit: Eigenverantwortung als Schlüssel

Künstliche Intelligenz wird die Versicherungsvermittlung verändern. Ihr Nutzen hängt davon ab, wie wir sie einsetzen. Externe Lösungen wie Pools können den Einstieg erleichtern. Doch wer sich unreflektiert in Abhängigkeiten begibt, riskiert langfristig seine unternehmerische Freiheit.

Die europäische Regulierung setzt wichtige Rahmenbedingungen. Doch Verantwortung und Kompetenz bleiben bei den Maklern selbst. Wer heute in Datenqualität, KI-Verständnis und digitale Infrastruktur investiert, sichert sich morgen einen echten Wettbewerbsvorteil.

Die Zukunft gehört nicht denen, die ihre Daten teilen, sondern denen, die sie strategisch nutzen – zum Wohl ihrer Kunden und ihres eigenen Unternehmens.

Lesen Sie auch:
Mit Pools und Verbünden die KI-Challenge meistern
So kann der Solo-Makler mit KI ein ganzes Team aufbauen
 
Ein Artikel von
Andreas Vollmer
René Jansen

WTW mit Update der Software für Pricing und Underwriting

Die Versicherungsberatung von WTW, Insurance Consulting & Technology (ICT) hat an ihrer Software „Radar“ für das Pricing und Underwriting bei Versicherungen gefeilt. Erstmals sind Gen-AI-Verfahren in die End-to-End Bewertungs- und Analysesoftware integriert.

Mit „Radar 5“ bringt die Versicherungsberatung von WTW, Insurance Consulting & Technology (ICT) bringt mit Radar 5 ein umfangreiches Upgrade ihrer Software „Radar“ für das Pricing und Underwriting bei Versicherungen auf den Markt gebracht. Die Technologie bindet erstmals umfassende Gen AI-Verfahren in die End-to-End Bewertungs- und Analysesoftware ein. „Damit sind Tarifkalkulation, Portfoliomanagement, Schadensteuerung und Underwriting für Versicherer in bisher unerreichter Geschwindigkeit und Flexibilität möglich“, erklärt Dr. Gero Nießen, Senior Director bei WTW.

Radar 5 verbindet erweiterte Software-as-a-Service-Funktionalitäten mit neuen Gen AI-Anwendungen und Underwriting-Technologien. Versicherer profitieren von Echtzeit-Einblicken für präzisere Risikoanalysen, von einer verbesserten Genauigkeit in der Tarifkalkulation, von einer schnelleren Time-to-Market bis hin zu stärker personalisierten Kundenerfahrungen. Radar 5 lässt sich sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft nutzen.

Das Release von Radar 5 helfe Versicherer laut ICT, die Entwicklungen in ihren Portfolien automatisiert und KI-gestützt zu verstehen. Gleichzeitig könne die Software Vorschläge zu möglichen Adjustierungen im Pricing und Underwriting geben, um die Mitarbeiter zu unterstützen.

Die skalierbare Lösung werde in den kommenden Monaten schrittweise um erweiterte Funktionalitäten in Analytik, Entscheidungsfindung, Überwachung und Deployment ergänzt. (tik)

Weitere Informationen zu neuen Tools und Services sowie Meldungen rund um Software und KI finden Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.

 

Digital Insurance Podcast: KI im Vertrieb

Im aktuellen Digital Insurance Podcast spricht Jonas Piela mit Michael Gackstatter, CEO von TODAY. Es geht über den gezielten Einsatz von KI im Versicherungsvertrieb. Das Gespräch beleuchtet, wie Unternehmen und Makler durch KI Mehrwert generieren, Beratung skalieren und den Vertrieb stärken können.

In dieser neuen Episode des Digital Insurance Podcast geht es um KI im Vertrieb: Was kommt nach der ersten Welle? Zu Gast bei Jonas Piela ist Michael Gackstatter, Gründer und CEO des AI-Start-ups TODAY, das 2024 gegründet wurde. Gackstatter skizziert die drängendsten Probleme der Branche. Ein Drittel der Makler erwägt den Ausstieg, da sie bis zu einem Tag pro Woche mit regulatorischen und administrativen Aufgaben verbringen. Dieser bürokratische Aufwand schmälert die wertvolle Zeit für die Kundenberatung, insbesondere bei komplexen Jahresgesprächen, in denen eine Vielzahl von Informationen optimal verarbeitet werden muss. Der zunehmende Wettbewerb durch FinTechs erfordert zudem eine stärkere Automatisierung und Strukturierung der eigenen Prozesse.

TODAY: Der KI-Assistent für effiziente Beratung

An dieser Stelle setzt der KI-Vertriebsassistent TODAY an. Das System soll Beratern bis zu fünf Stunden pro Woche an administrativer Last abnehmen und gleichzeitig die Qualität der Beratung skalierbar machen. TODAY ist als mobile App, Desktop-Anwendung oder als Notizfunktion in Videokonferenzen einsetzbar. Es transkribiert Gespräche datenschutzfreundlich in Echtzeit und legt dabei besonderen Wert auf die korrekte Erfassung von Fachbegriffen, um KI-typische Fehler („Halluzinationen“) zu vermeiden.

Vielfältige Anwendungsfelder für konkreten Nutzen

TODAY bietet mehrere Kernfunktionen, die einen direkten Mehrwert liefern:

  • Effiziente Dokumentation: Das System erstellt automatisch Gesprächszusammenfassungen und IDD-konforme Beratungsdokumentationen. Wichtige Datenpunkte werden extrahiert und können direkt in bestehende CRM-Systeme übertragen werden, was eine lückenlose und verwertbare Dokumentation sicherstellt.
  • Gezieltes Coaching: Die KI analysiert nicht nur Gesprächsinhalte, sondern auch Soft Skills wie Sprechgeschwindigkeit oder Füllwörter. Sie gibt individuelle Coaching-Impulse und ermöglicht Vertriebsleitern, Lernpotenziale im Team zu erkennen und Schulungen gezielt darauf auszurichten.
  • KI-gesteuerte Rollenspiele: Ein besonders innovatives Feature sind die „TODAY Simulations“. Hier können Berater in einem KI-gesteuerten Rollenspiel realistische Gesprächsszenarien mit unterschiedlichen Kundentypen üben. Dies spart erhebliche Zeit und Kosten im Vergleich zu traditionellen Trainings.
  • Bestandsoptimierung: Durch die systematische Erfassung von Kundendaten über alle Gespräche hinweg wird der Datenbestand angereichert. Diese Informationen können für gezielte Kampagnen genutzt werden und steigern den Wert des Maklerbestands.
  • Datenschutz und Zukunftsausblick
  • Gackstatter betonte, dass Datenschutz und Compliance für TODAY von zentraler Bedeutung sind. Die Lösung ist DSGVO-konform, verzichtet auf Technologien zur Emotionserkennung und wird regelmäßig durch Sicherheitstests überprüft.
  • Zukünftig soll TODAY noch proaktiver werden, indem die KI etwa erste Schadenmeldungen außerhalb der Geschäftszeiten aufnimmt oder Berater während eines Gesprächs in Echtzeit mit passenden Cross-Selling-Vorschlägen unterstützt. Die Diskussion macht deutlich, dass die zweite Welle des KI-Einsatzes im Versicherungsvertrieb von
Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
 

WhatsApp DSGVO-konform und mit KI im Vertrieb einsetzen

WhatsApp ist das meistgenutzte digitale Kommunikations­medium in Deutschland. Auch im Versicherungsvertrieb gewinnt der Messenger zunehmend an Bedeutung – bringt jedoch rechtliche und organisatorische Herausforderungen mit sich.

Ein Artikel von Janik Sauerbier, Geschäftsführer der InsurMagic GmbH

Studien zeigen: Rund 82% aller Deutschen über 14 Jahren nutzen WhatsApp mindestens einmal pro Woche. Die App ist damit das digitale Kommunikationsmittel Nummer eins in Deutschland. Während die Nutzung überwiegend privater Natur ist, spielt WhatsApp auch im geschäftlichen Kontext eine wachsende Rolle. Gerade in der Kundenkommuni­kation von unabhängigen Versicherungsmaklern liegt der Einsatz nahe: Der Kontakt ist meist persönlich, die Beziehung von Vertrauen geprägt, und viele Kunden schätzen eine schnelle Rückmeldung. Nachrichten über WhatsApp werden in der Regel zeitnah gelesen, während E-Mails oft tagelang unbeantwortet bleiben oder im Spamfilter verschwinden.

Datenschutz und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Beliebtheit von WhatsApp steht seit jeher im Spannungsfeld mit datenschutzrechtlichen Be­denken. Die Übernahme durch Meta (ehemals Facebook) im Jahr 2014 hat intensive Diskussionen über Datenflüsse und Transparenz ausgelöst. Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO 2018 ist klar: Die normale Variante der App ist für die geschäftliche Kommuni­kation absolut nicht geeignet. Als Antwort bietet WhatsApp seit 2018 eine Business-Version an, die Unternehmen den Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrags, entsprechend der DSGVO, ermöglicht. Damit können Berater die Anwendung unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorgaben ein­setzen. Gleichwohl gibt es kritische Stimmen, die die Genauigkeit des Vertragswerks und mögliche Risiken beim Umgang mit personenbezogenen Daten hinterfragen. Fakt ist: Eine absolute Sicherheit gibt es nicht – weder bei WhatsApp noch bei anderen Kommunikationskanälen. Die Business-Lösung ist aktuell der einzige Weg, WhatsApp DSGVO-konform im Vertrieb einzusetzen. Wichtig hierbei: Die Kunden können weiter die normale WhatsApp-App verwenden. Neben dem Datenschutz ist die Beratungsdokumentation ein zentrales Thema. Die Nachweispflicht liegt klar beim Berater. Informelle Kommunikation, die ausschließlich in einem Messenger stattfindet, birgt das Risiko von Haftungs­lücken. Es ist daher empfeh­lenswert, WhatsApp-Nach­richten systematisch in die Dokumen­tation einzubeziehen.

Chancen durch KI-gestützte Kommunikation

WhatsApp eröffnet im Vertrieb auch neue Chancen zur Automatisierung. KI-gestützte Funktionen können Berater bei der Formulierung von Nachrichten unterstützen, Routineanfragen automatisch beantworten oder Gesprächs­verläufe automatisch im Maklerverwaltungs­programm (MVP) dokumentieren. Gerade in einem Markt, in dem schnelle Reak­tionszeiten den Unterschied machen, lassen sich damit Effizienz und Servicequalität steigern – ohne den persönlichen Kontakt zu ersetzen.

Im Alltag von Kunden und Beratern ist WhatsApp fest verankert und wird auch künftig ein zentraler Kommunikationskanal bleiben. Für den professionellen Einsatz ist entscheidend, auf die Business-­Variante zurückzugreifen und die Kommunikation in die offizielle Dokumentation einzubinden. Wer zusätzlich KI-Lösungen nutzt, kann das Potenzial des „heißen Drahts“ zum Kunden noch besser aus­schöpfen. Entscheidend ist, Chancen und Risiken gleichermaßen im Blick zu behalten, um WhatsApp im Versicherungsvertrieb verantwortungsvoll einzusetzen.

Über die InsurMagic GmbH

Ziel von InsurMagic ist, die Kommunika­tion in der Versicherungsbranche effizienter, transparenter und zukunftsorientierter zu gestalten. Das Hauptprodukt ist ein DSGVO-konformes WhatsApp-Tool mit MVP-Anbindung (z. B. Professional works, AMEISE, aB-Agenta und bald auch meinMVP, IMA, VEMA Office und AMS) und intelligenten, KI-gestützten Funktionen. Weitere Infos unter insurmagic.de.

 
Ein Artikel von
Janik Sauerbier

Bridge feilt an seiner Beratungsplattform

Der Anbieter von Beratungssoftware für Finanzdienstleister Bridge ITS GmbH hat seine webbasierte Beratungsplattform weiter ausgebaut. Zu den neuen Features zählt eine KI-gestützte automatisierte Transkription des Beratungsgespräches in ein System von Handlungsanweisungen.

Die in Dresden ansässige Bridge ITS GmbH hat ihre webbasierte Anwendung für mehr Interaktion im digitalen Gespräch erweitert. Die Entwicklung von „bridge 2.0“ bezeichnet der Anbieter von Beratungssoftware für Finanzdienstleister als ist größten Qualitätssprung der Plattform seit ihrem Bestehen. Neben einem neuen Design bietet die Plattform einige neue Features. Die interaktiven Tools, die auch Kunden gleichzeitig mit ihren Beratern bedienen können, bleiben erhalten. Zu den Neuerungen gehört insbesondere die KI-gestützte automatisierte Transkription des Beratungsgespräches in ein System von Handlungsanweisungen. Zudem ist die Finanzanalyse nach DIN 77230 ist jetzt auch in modularer Form der einzelnen Themenfelder möglich. Zudem profitieren Nutzer nun von einer verbesserten Video- und Audioqualität und es gibt barrierefreie Endkundenansichten.

Einem häufig genannten Wunsch von Nutzern ist Bridge beim Thema Terminbuchung nachgekommen. Ab jetzt können Vermittler Termine und Themen auf ihrer Buchungsseite oder auf ihrer Homepage anbieten. Die verfügbaren Zeiten lassen sich automatisch mit weiteren Kalendern synchronisieren. Neue Termine erhalten Vermittler per Mail oder auf dem Dashboard. Die weitere Kommunikation bis zum Termin erfolgt ebenfalls automatisch. (tik)

Weitere Informationen zu neuen Tools und Services sowie Meldungen rund um das Thema KI finden Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.
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