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Unternehmensmeldungen

Versicherungsmakler-Fusion: Aon übernimmt Willis Towers Watson

Aon übernimmt den Konkurrenten Willis Towers Watson. Der Börsenwert des neuen Unternehmens liegt bei rund 80 Mrd. US-Dollar. Von der Fusion versprechen sich beide Seiten jährlich Synergieeffekte von rund 800 Mio. US-Dollar.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, übernimmt das britische Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon den Konkurrenten Willis Towers Watson. Das neu entstehende Unternehmen soll mit Hauptsitz in London unter dem Namen Aon auftreten und wird von Aon-Chef Greg Case und Aon-CFO Christa Davies geführt. WTW-CEO John J. Haley wird Vorstandsvorsitzender und legt seinen Fokus auf der Wachstums- und Innovationsstrategie des neuen Unternehmens.

Der Börsenwert des neuen Unternehmens liegt bei rund 80 Mrd. US-Dollar. Von der Fusion versprechen sich beide Seiten jährlich Synergieeffekte von rund 800 Mio. US-Dollar.

Für jede ihrer Aktien sollen Willis-Towers-Watson-Aktionäre 1,08 Aon-Papiere bekommen. Die Fusion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aktionäre beider Unternehmen und der Aufsichtsbehörden. (ad)

Bild: © bas121 – stock.adobe.com

 

Großmakler MRH Trowe und Thinksurance starten Kooperation

Ab sofort arbeiten der Industrieversicherungsmakler MRH Trowe und Thinksurance (früher Gewerbeversicherung24) zusammen. Zur Abwicklung seines Gewerbegeschäfts nutzt der Großmakler die Software des InsurTechs Thinksurance, das seinen Fokus künftig vermehrt auf Industriemakler legen will.

MRH Trowe setzt seinen Digitalisierungskurs in der Industrieversicherung fort. Ab sofort kooperiert der Großmakler mit dem InsurTech Thinksurance (ehemals Gewerbeversicherung24). Zur Abwicklung seines Gewerbegeschäfts nutzt das inhabergeführte Maklerunternehmen die Technologie von Thinksurance. Wie beide Unternehmen mitteilen, haben sie gemeinsam eine individuelle Vertriebsplattform für Mitarbeiter von MRH Trowe konzipiert. Über diese Plattform lässt sich der gesamte Vertriebsprozess digital steuern, von der Bedarfsanalyse und der Risikoerfassung über den Tarifvergleich und die Ausschreibungen bis hin zum Online-Abschluss. Einfache Geschäftsvorfälle sollen über den Vergleichsrechner und komplexe Risiken über die Ausschreibungsplattform abgewickelt werden. Darüber hinaus werden künftig eigene Rahmenkonzepte von MRH Trowe in die Plattform eingebunden. 

Digitaler Vertriebsprozess unerlässlich

Im Zusammenhang mit den verschiedenen Maklerzukäufen stellt für den Großmakler MRH Trowe die Digitalisierung der Prozesse eine zentrale Herausforderung dar. Mit dem InsurTech Thinksurance digitalisiert das Maklerunternehmen nun den Vertriebsprozess für Firmenkunden. „Um auch in Zukunft unsere Wachstumsziele zu erreichen und Erfolg am Versicherungsmarkt zu generieren, ist ein digitaler Vertriebsprozess unerlässlich. Mit unserem strategischen Partner Thinksurance sehen wir uns für diesen Weg gut aufgestellt“, erklärt Lars Mesterheide, Vorstandsmitglied von MRH Trowe.

Thinksurance will Fokus künftig vermehrt auf Industriemakler legen

Im Zuge der Kooperation gewinnt Thinksurance mit MRH Trowe einen wichtigen Kunden im Bereich der Industriemakler, wie das Unternehmen mitteilt. Das InsurTech erhalte dadurch die Möglichkeit, wichtige Erfahrungen über komplexe Kundenansprüche zu sammeln. „Im Bereich der Pools und Vertriebe konnten wir uns mit der Vielzahl erfolgreicher Kooperationen bereits etablieren. Doch zukünftig wollen wir unseren Fokus vermehrt auf Industriemakler legen“, unterstreicht Christopher Leifeld, Mitgründer und Geschäftsführer von Thinksurance. 

Erweiterung der Ausschreibungsplattform für Industriemakler

Thinksurance plant, die Leistungsfähigkeit der Ausschreibungsplattform für die Industriekunden weiterzuentwickeln und dabei stärker auf deren Bedürfnisse auszurichten. Derzeit deckt die Plattform bereits den Vertriebsprozess zwischen Innendienst, Außendienst und den Underwritern beim Versicherer ab. Künftig soll eine Verzahnung mit dem Maklerverwaltungsprogramm der Industriemakler Bestandsüberprüfungen ermöglichen. (tk)

Bild: © Thinksurance GmbH

 

Canada Life setzt Wachstumskurs fort

Canada Life vermeldet bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das Jahr 2019 erneut Wachstum: Die Beiträge im Neugeschäft und die Gesamtbeiträge erreichten dem Lebensversicherer zufolge die höchsten Werte seit dem Markteintritt im Jahr 2000.

Der Lebensversicherer Canada Life ist zum sechsten Mal in Folge gewachsen. Die Beiträge im Neugeschäft sowie die Gesamtbeiträge erreichten die höchsten Werte seit dem Markteintritt im Jahr 2000. So steigerte das Unternehmen die Beiträge im Neugeschäft auf 249 Mio. Euro– ein Zuwachs um 19%. Das durchschnittliche jährliche Wachstum der Neugeschäftsbeiträge der letzten sechs Jahre liegt bei 19%. Gemessen in APE wuchs das Neugeschäft 2019 um 9% auf 100,2 Mio. Euro.

Altersvorsorgelösungen gefragt

Canada Life wuchs in allen Schichten der Altersvorsorge: Gemessen in Neugeschäftsbeiträgen legte das Geschäft mit Basisrenten um 9% zu, ebenso wie die bAV und die private Vorsorge um 23%.

Das von Canada Life Deutschland verwaltete Vermögen hat um 18% auf knapp 7,3 Mrd. Euro signifikant zugelegt. Die Zahl der Verträge im Bestand kletterte um 6% auf 520.000 Stück. (ad)

Bild: © m.mphoto – stock.adobe.com

 

R+V wächst in allen Sparten

Die R+V Versicherung hat ihr Geschäft im Jahr 2019 deutlich ausgebaut. Alle Segmente legten um mindestens 5% zu. Beinahe neun Millionen Kunden vertrauen nun der genossenschaftlichen Versicherung.

Die R+V Versicherungsgruppe hat ihre Beitragseinnahmen im zurückliegenden Geschäftsjahr um 8,4% auf 18,3 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz im deutschen Erstversicherungsgeschäft erhöhte sich auf 14,9 Mrd. Euro, ein Plus von 6,1%. Damit einher ging erneut auch ein Zuwachs bei den Kunden um rund 200.000 auf nun insgesamt 8,8 Millionen.

Lebens- und Pensionsversicherung steigert laufende Beiträge

In der R+V Lebens- und Pensionsversicherung kletterte der Gesamtumsatz um 6,4% auf 8,3 Mrd. Euro. Um 3,8% erhöhten sich dabei in einem stagnierenden Markt auch die laufenden Beiträge. Bei den Einmalbeiträgen verzeichnete die R+V ein Plus von 9,4%.

Der Neubeitrag der R+V Lebens- und Pensionsversicherung in Höhe von 4,8 Mrd. Euro ist gegenüber 2018 deutlich um 10,5% gestiegen. Besonders die laufenden Neubeiträge legten kräftig um 16,5% zu. Der größte Anteil des Neubeitrags entfiel mit fast einem Drittel auf die betriebliche Altersversorgung (bAV).

Krankenversicherung setzt Wachstum fort

Die R+V Krankenversicherung steigerte ihre Beitragseinnahmen 2019 um 5,3% auf 614 Mio. Euro und ist damit mehr als doppelt so stark wie die Branche gewachsen. Die Zusatzversicherung trug hierzu mit einem Plus von 7,7% ebenso bei wie die Vollversicherung mit plus 2,3%.

Im Neugeschäft verzeichneten insbesondere die Krankenvollversicherung mit beinahe 17% und die Pflegezusatzversicherung mit rund 47% einen Wachstumssprung.

Schaden-/Unfallversicherung gewinnt Marktanteile 

In der Schaden-/Unfallversicherung legte die R+V Versicherung bei den Beitragseinnahmen deutlich um 5,7% zu und erreichte erstmals in ihrer Geschichte ein Beitragsvolumen von mehr als 6 Mrd. Euro. Damit hat sie ihren Anteil am Gesamtmarkt, der etwa halb so stark wuchs, deutlich gesteigert.

In der Kfz-Vversicherung konnte die R+V mit einer Umsatzsteigerung von 5,8% auf mehr als 2,6 Mrd. Euro sogar annähernd dreimal so stark wachsen wie der Markt. Das spiegelte sich auch in der Bestandsentwicklung des drittgrößten deutschen Kfz-Versicherers wider: In dem nach wie vor von hohem Wettbewerbsdruck geprägten Kfz-Markt hat die R+V ihren Bestand weiter um 244.000 auf mehr als 4,7 Millionen versicherte Fahrzeuge erhöht.

Starkes Firmenkundengeschäft

Im Jahr 2019 hat sich zudem auch das Firmenkundengeschäft der R+V wieder als wachstumsstark erwiesen. Hierzu hat beispielsweise die Kreditversicherung mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 6,7% beigetragen. Auch in der Cyberversicherung verzeichne man einen deutlichen Nachfrageanstieg gegenüber dem Vorjahr, so die R+V-Versicherung bei Bekanntgabe der Zahlen. (bh)

Bild: © R+V

 

Spezialmakler F&K gehört nun zur GGW Gruppe

Die Gossler, Gobert & Wolters Gruppe (GGW) setzt ihren Expansionskurs fort: Seit Jahresbeginn ist die F&K Versicherungsmakler GmbH Teil der Unternehmensgruppe. Als Spezialmakler für Werbe- und Kommunikationsunternehmen betreut F&K Agenturen und Dienstleister aus der Medienbranche.

Seit Beginn des Jahres 2020 ist die F&K Versicherungsmakler GmbH Teil der Gossler, Gobert & Wolters Gruppe (GGW) und agiert nun unter dem Dach der Hamburger Unternehmensgruppe. Als Spezialmakler für Werbe- und Kommunikationsunternehmen betreut F&K hauptsächlich Agenturen und Dienstleister aus der Medienbranche. „Wir sehen hier vor allem die gemeinsame Chance, unsere Leistungen und unser Wissen für diesen speziellen Markt zu bündeln und das Angebot weiter auszubauen“, begründet GGW-Partner Emanuel Wessel die Entscheidung für die neue GGW-Tochter.

Ausschlaggebend sei neben der fachlichen Kompetenz auch gewesen, dass beide Unternehmen der Wunsch eint, zusammen Neues zu bewegen. „Das geht nur, wenn es auch menschlich passt und die beteiligten Akteure ähnliche Wertvorstellungen teilen“, so Wessel weiter.

GGW Gruppe wächst weiter

Die GGW Gruppe setzt damit ihren Wachstumskurs fort. Zu den Kunden des inhabergeführten Industrieversicherungsmaklers zählen mittelständische Unternehmen aus Industrie, Handel, Gewerbe sowie den rechts- und wirtschaftsberatenden Berufen. Das Beratungshaus ist bundesweit an zehn Standorten vertreten und betreut in Kooperation mit internationalen Netzwerken Kunden in über 60 Ländern.

Mehrwerte im Rahmen von Digitalisierung und Prozessoptimierung 

Als Teil von GGW komme Kunden von F&K nun auch das Know-how der Gruppe zugute, etwa im Bereich internationale Versicherungslösungen oder Cyberrisiken. F&K-Geschäftsführer Marcus Lindenau sieht insbesondere auch Mehrwerte im Rahmen der Digitalisierung und Prozessoptimierung: „Diese Aspekte sind der Medienbranche neben einer individuellen Beratung und persönlicher Betreuung extrem wichtig. Um den zukünftigen Anforderungen unserer Kunden hier besser gerecht werden zu können, bot es sich für uns auch im Sinne der Unternehmenskontinuität an, Teil der GGW Gruppe zu werden.“ (tk)

Bild: © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

 

MLP wächst in allen Bereichen und steigert die Zahl der Berater

Für das Geschäftsjahr 2019 zieht MLP eine positive Bilanz. Die Gesamterlöse stiegen um 6,4% auf einen neuen Höchststand von 708,8 Mio. Euro. Den stärksten Zuwachs gab es in der Immobilienvermittlung. Insgesamt konnte MLP in allen Beratungsfeldern zulegen und auch die Beraterzahl erneut erhöhen.

Die MLP Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück: Die gesteckten Ziele wurden erfüllt, und der Wieslocher Konzern legte bei allen wesentlichen Kennziffern zu. Die Gesamterlöse kletterten nach einem dynamischen Schlussquartal um 6,4% auf einen neuen Höchststand von 708,8 Mio. Euro. Dabei konnte MLP in sämtlichen Beratungsfeldern ein Wachstum verzeichnen. Hierbei habe das Unternehmen von der konsequent vorangetriebenen breiteren Aufstellung profitiert, wie MLP-Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse unterstreicht: „Wir sind bei den Gesamterlösen das sechste Mal in Folge gewachsen und haben unsere Finanzziele im vierten Jahr hintereinander voll erreicht. Dabei zahlt sich so stark wie nie zuvor die strategische Verbreiterung unserer Geschäftsfelder in den vergangenen Jahren aus. Gleichzeitig haben wir die Basis für starkes künftiges Wachstum gelegt. Deshalb liegt hinter MLP nicht nur ein sehr gutes, sondern auch ein sehr wichtiges Jahr, in dem wir wesentliche Weichen für unsere Zukunft gestellt haben.“

Immobilienvermittlung legt am deutlichsten zu

Als stärkster Wachstumstreiber erwies sich erneut die Immobilienvermittlung mit einem Plus von 17,9%. Greift man allein das vierte Quartal heraus, beläuft sich das Wachstum in diesem Bereich auf 70,9%. Die zweithöchste Zuwachsrate weist die Finanzierung mit einem Plus von 16,9% auf. Auch im Vermögensmanagement stiegen die Erlöse deutlich, und zwar um 10,6%. Insbesondere im Immobiliengeschäft sieht MLP auch künftig enormes Potenzial. Zum weiteren Ausbau dieses Bereichs soll auch die Integration von DEUTSCHLAND.Immobilien beitragen, die planmäßig voranschreitet. Sie bilde laut MLP eine wesentliche Voraussetzung für künftiges Wachstum in der Immobilienvermittlung. Der Wieslocher Konzern ist seit März 2019 an der DEUTSCHLAND.Immobilien Gruppe beteiligt (AssCompact berichtete), die als Marktplatz für Anlageimmobilien fungiert. Schwerpunkt der Online-Plattform sind Immobilienobjekte für altersgerechtes Wohnen und Pflege.

Positive Entwicklung in der Sachversicherung

Eine positive Entwicklung meldet MLP auch bei den Bestandswerten. Das betreute Vermögen stieg auf 39,2 Mrd. Euro. Das Prämienvolumen in der Sachversicherung nahm ebenfalls zu und beläuft sich nun auf 405,5 Mio. Euro. Dies entspreche der Größenordnung, die auch mittelgroße Sachversicherer verwalten, wie MLP-Finanzvorstand Reinhard Loose betonte. Die Erlöse in der Sachversicherung stiegen aufgrund einer erfolgreichen Entwicklung bei der DOMCURA AG ebenso wie in der MLP Finanzberatung SE um 5,2% auf 126,6 Mio. Euro.

Starkes Neugeschäft in der bAV

Im Altersvorsorgegeschäft verzeichnete der Konzern ein starkes Neugeschäft. Für deutliche Zuwächse sorgte dabei insbesondere die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Hier stiegen die Erlöse um 6,4%. Der Anteil der bAV an der Beitragssumme im Neugeschäft im Bereich Altersvorsorge betrug im zurückliegenden Geschäftsjahr 20,9%.

Beraterstamm wächst

2019 konnte der Konzern auch die Zahl der Kundenberater steigern. So vergrößerte sich der Beraterstamm um 53 Berater. Laut MLP sei dies eine Größenordnung wie zuletzt vor 13 Jahren. Man profitiere nun von den umfangreichen Investitionen in das Hochschulgeschäft in den vergangenen Jahren. Zudem würden immer mehr qualifizierte Berater aus der Branche zu MLP wechseln.

Digitale Unterstützung für Berater vorantreiben

Im vergangenen Jahr hat der Finanzdienstleister MLP seine digitalen Angebote ausgebaut, beispielsweise um Online-Gespräche mit MLP-Beratern (AssCompact berichtete). Wie Dr. Uwe Schroeder-Wildberg auf Nachfrage erklärte, werde dieses Angebot sehr gut angenommen. Die digitale Unterstützung für MLP-Berater will der Konzern auch künftig weiter ausbauen. (tk)

 

Neodigital: „Maschmeyer-Netzwerk nicht zu nutzen, wäre fahrlässig“

Mit Carsten Maschmeyer als neuem Investor an Bord plant Neodigital, weitere Produktsparten anzugehen. Auch als Digitalisierungsdienstleister will sich das InsurTech breiter aufstellen, wie Stephen Voss, der Vorstand und Gründer der Neodigital Versicherung AG, im Interview erklärt.

Herr Voss, die Nachricht, dass Carsten Maschmeyer mit seiner Beteiligungsfirma ALSTIN Capital bei Neodigital eingestiegen ist, hat ja einige Wellen geschlagen. Gibt es hier neben dem Investment auch direkten Austausch mit Herrn Maschmeyer?

Den gibt es natürlich und das ist uns auch sehr wichtig. Schließlich bringt Carsten Maschmeyer langjährige Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche mit und hat ein weitreichendes und belastbares Netzwerk. Das nicht zu nutzen wäre fahrlässig. ALSTIN Capital stellt außerdem auch ein Mitglied im Aufsichtsrat, genauso wie der zweite neue Investor, die Deutsche Rück. Auch hier werden wir von einem erweiterten Netzwerk und dem Know-how eines etablierten Rückversicherers profitieren.

Was bedeutet ein solches Investment für Ihr Unternehmen?

Für uns ist das von großer Bedeutung: Mit dem neuen Kapital können wir an der vertikalen Erweiterung unserer Produktpalette arbeiten. Neben der kontinuierlichen Verbesserung unserer technischen Plattform und den effizienten Prozessen wollen wir neue Produktsparten angehen. Neben den bereits angebotenen privaten Sachsparten Tierhalter- und Privathaftpflicht, Hausrat- sowie Unfallversicherung werden wir 2020 die Palette in Richtung Wohngebäude-, Rechtsschutz- und Kfz-Versicherung ausbauen. Außerdem wollen wir neue Nischen besetzen, so wie wir das aktuell mit der Fahrrad- und E-Bike-Versicherung tun.

Sammeln die InsurTechs denn weiterhin viel Geld ein und welche sind es vor allem?

Auch wenn man nicht mit Gegenfragen antworten soll: Was ist denn „viel“ und was fällt unter den Begriff „InsurTech“, der ja recht breit ist? Es gibt technische Anbieter im Markt, sogenannte InsurTechs, und es gibt Gesellschaften, ähnlich wie Neodigital, die einen kompletten Risikoträger abbilden, also ein vollumfängliches Versicherungsunternehmen. Hier kann ich nur unseren subjektiven Eindruck wiedergeben, der nicht in Anspruch nimmt, den gesamten Markt zu erfassen. Wir beobachten, dass das Interesse an den reinen Tech-Anbietern zurückzugehen scheint. Bei den Risikoträgern erwarten wir dagegen Bewegung im Markt. Denn diese Gesellschaften werden mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen Alternativen zu den klassischen Anbietern bieten. Oder sie werden durch ihre Technologien zu attraktiven Partnern für die etablierten Versicherungsunternehmen.

Wird das reichen, um die Versicherungswirtschaft tatsächlich zu verändern?

Es geht in meinen Augen nicht darum, ob es reichen wird. Vor allem geht es darum, dass die Kunden schon heute eine andere Erwartungshaltung gegenüber ihren Versicherern haben. Wer weiterhin im Wettbewerb eine Rolle spielen will, wird nicht umhinkommen, sich diesen Erwartungen nach schnellster Response-Zeit, umfassender Information zu jeder Tages- und Nachtzeit auf allen Medien und schneller Abwicklung anzupassen. Allein im Bereich der Sachversicherung tummeln sich knapp 200 Anbieter auf dem deutschen Markt. Der Kunde hat also eine Wahl! Und wen wird wohl die lukrative Kundengruppe der Millennials bzw. die Generation Y und der nachfolgenden Generation Z als Versicherungsgeber wählen? Die Gesellschaften mit Papier, Brief und Durchlaufzeiten von mehreren Tagen? Sicher nicht!

Vor allem wenn ja oft einfach die Kunden fehlen?

Der Wettbewerb um die attraktiven Kundengruppen läuft. Diese Kunden haben klare Präferenzen. So hart es an dieser Stelle klingt, der Markt ist ein Käufer-Markt. Anbieter die im Bereich Service und Technologie nicht mithalten, werden über kurz (kleiner Bestand) oder lang (größerer Bestand) aus dem Rennen gehen oder nur noch als Marke überleben.

Werden die InsurTechs dagegen nicht immer mehr zu Technologielieferanten für Versicherer?

Ja, nur ist daran nichts falsch. Denn etablierte Unternehmen müssen sich Know-how von außen holen, wenn die eigenen Kapazitäten anderweitig gebunden sind. Natürlich haben die meisten Unternehmen eine eigene IT. Aber oft ist sie damit beschäftigt, jahrzehntelang in Betrieb befindliche Host-Systeme über Wasser zu halten. Da bleibt wenig Zeit für echte innerbetriebliche Innovation. Man ist also gut beraten, sich einen externen Technologie-Partner ins Boot zu holen, um trotz der Legacy-Systeme weiter an der Transformation zu arbeiten. Denn, um auch mit diesem Mythos aufzuräumen, „schnell mal ein neues Bestandssystem einzuführen“ ist weder einfach, noch löst es alle Probleme. Unsere Erfahrung mit den Systemlandschaften der deutschen Assekuranz zeigt: Das Bestandsführungssystem macht vielleicht 40% der Komplexität aus. Die Herausforderungen sind die Schnittstellen zum Markt. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Es ist noch viel bei der Schnittstelle Kommunikation zu tun.

Sie haben angekündigt, sich im Bereich der Digitalisierungsdienstleistungen für Dritte breiter aufstellen zu wollen. Wie sehen die Pläne hier konkret aus?

Die Neodigital ist eine BaFin-regulierte Versicherungsgesellschaft mit bereits über 80.000 zufriedenen Kunden, das können wir anhand des von uns erhobenen NPS (Net Promoter Score) auch messen. Aber wir sind mehr als das. Durch die von uns entwickelte Technologie haben wir eine einzigartige Versicherungsplattform geschaffen, eine „Versicherungsfabrik“.

Mit unserem Team haben wir eine vollständige digitale End-to-End-Kommunikation und eine höchst effiziente Systemarchitektur implementiert. So können wir die gewünschten Produkte aus einem modularen Produktbaukasten quasi „on the fly“ erstellen. Und das sowohl für den eigenen Risikoträger Neodigital als auch für andere Versicherer, die unsere Technologien nutzen. So können sich unsere Partner effizient und kostenbewusst mit führender Technologie am Markt einem immer anspruchsvolleren Wettbewerb stellen. Die Flexibilität unserer Architektur ermöglicht es uns, den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht zu werden. Das erste Projekt dieser Art mit einem deutschen Versicherer steht kurz vor dem Abschluss. Das Unternehmen nutzt Neodigital in einem White-Label-Modell als Produktlieferant und erschließt sich durch die von uns entwickelten APIs ganz neue Absatzmöglichkeiten im Markt. Eine klassische Win-win-Situation. Und davon kommt in Zukunft noch mehr! 

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Allianz: Sachversicherung hat 2019 am stärksten zugelegt

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Allianz Deutschland in allen drei Versicherungssparten ihren Umsatz gesteigert. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen im Jahr 2019 um 15,2% auf 42,0 Mrd. Euro.

Die Allianz Deutschland hat eigenen Angaben zufolge im vergangenen Geschäftsjahr beim Umsatz in allen drei Versicherungssparten zugelegt. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen im Jahr 2019 um 15,2% auf 42,0 (36,5) Mrd. Euro. Die verwalteten Kapitalanlagen des Versicherungsgeschäfts wuchsen um 14,2% auf 349,1 (305,8) Mrd. Euro. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich um 15,7% auf 11,9 (10,3) Mrd. Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 7,3% auf 2,6 (2,4) Mrd. Euro. Am stärksten legte die Sachversicherung zu. Diese konnte ihr Ergebnis aufgrund operativer Verbesserungen und eines höheren Kapitalanlageergebnisses steigern. Im operativen Ergebnis der Sachversicherung ist auch ein positiver Sondereffekt aus Immobilienverkäufen enthalten. Im Rahmen von Elementarschäden zahlte die Allianz Deutschland 547 (511) Mio. Euro an ihre unwettergeschädigten Kunden aus. In der Lebensversicherung stieg das operative Ergebnis leicht an, in der Krankenversicherung ging das operative Ergebnis moderat zurück, vor allem bedingt durch das Kapitalanlageergebnis. Das Nettoergebnis der Allianz Deutschland stieg um 22,7% auf 2,0 (1,6) Mrd. Euro.

Schaden- und Unfallversicherung

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1% auf 10,7 (10,5) Mrd. Euro. Bereinigt man den Umsatz im Jahr 2018 um den Direktversicherer AllSecur (jetzt Allianz Direct), betrug das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung 5,1%.

Die Allianz Deutschland hat die AllSecur zum Jahreswechsel 2018/2019 an die Allianz SE verkauft und startete in das Jahr 2019 mit einem Bestand von 7,9 Millionen Fahrzeugen. Rund 600.000 Fahrzeuge kamen mit dem Joint Venture mit der ADAC Autoversicherung bereits Anfang 2019 dazu. Weitere 221.000 Fahrzeuge gewann die Allianz Deutschland im Jahresverlauf. Mit einer Steigerung von insgesamt 821.000 Fahrzeugen im Jahr 2019 erhöhte sich damit die Zahl der versicherten Fahrzeuge zum Jahresende 2019 auf 8,7 Millionen.

Lebensversicherung

In der Allianz Lebensversicherung stiegen die Beitragseinnahmen binnen Jahresfrist um 23,2% auf 27,7 (22,5) Mrd. Euro. Die Neubeiträge in der Lebensversicherung erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 38,2%. Mittlerweile haben Angebote mit neuen Garantien und Risikoprodukte einen Anteil von 93% am Neugeschäft.

Kranken- und Pflegeversicherung

Auch die private Krankenversicherung setzte ihre positive wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2019 fort. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,5% auf 3,6 (3,5) Mrd. Euro. Das Neugeschäft stieg sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung – insgesamt um 12%. Ende 2019 waren mehr als 2,7 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert – 59.000 mehr als im Vorjahr.

Besonders bei der Pflegezusatzversicherung und der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) punktete die Sparte. In beiden Bereichen führt das Unternehmen inzwischen im Neugeschäft den Markt an. Im vergangenen Jahr wurde nahezu jede dritte Pflegezusatzversicherung bei der Allianz abgeschlossen. Um weiter Aufmerksamkeit auf die auch gesellschaftlich so wichtige Pflegeversicherung zu lenken, hat die Allianz ihre Kooperation mit Dieter Hallervorden verlängert – eine TV-Spot-Kampagne startete am 01.03.2020 (AssCompact berichtete.)

Ausblick auf das laufende Jahr

Im laufenden Jahr rechnet die Allianz Deutschland weiter mit einer positiven Umsatzentwicklung. Vorausgesetzt, dass sowohl die Entwicklung an den Kapitalmärkten als auch Naturereignisse und Großschäden das Ergebnis insgesamt nur moderat beeinflussen, wird beim operativen Ergebnis von einer stabilen Entwicklung auf hohem Niveau ausgegangen. (ad)

Bild: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com

 

PrismaLife steigert Jahresüberschuss erneut

Prisma Life hatte sich im vergangenen Jahr neu am Markt positioniert und kann nun von einem positiven Geschäftsverlauf für das Jahr 2019 berichten. Nach vorläufigen Zahlen wurde ein Jahresüberschuss von 6 Mio. Euro erzielt.

Die neue Strategie des Liechtensteiner Versicherers PrismaLife scheint Früchte zu tragen. So hat das Unternehmen 2019 nach vorläufigen Zahlen einen Jahresüberschuss von mehr als 6 Mio. Euro erzielt. „Unsere Ertragskraft ist deutlich gestiegen“, erläutert PrismaLife-CEO Holger Beitz. Und weiter: „Zudem sehen wir wieder Wachstum im Neugeschäft, wobei wir den hohen Anteil von Nettotarifen vor allem im Privatkundengeschäft gehalten haben.“

Die PrismaLife setzt insbesondere auf fondsgebundene Nettotarife und hat 2019 die Fondsauswahl in Richtung Nachhaltigkeit ausgebaut. So berichtet der Lebensversicherer nun, dass rund 70% des Neugeschäfts 2019 auf Nettotarife entfielen.

Die gestiegene Ertragskraft werde man zuvorderst für Investitionen in neue Märkte, Produkte und Systeme nutzen, heißt es in einem kurzen Pressestatement. In Österreich hat die PrismaLife ihr Angebot 2019 neu ausgerichtet und baut mit einem Vertriebspartner die dafür erforderlichen Strukturen auf. Darüber hinaus bereitet der Versicherer den Vertrieb in der Schweiz vor.

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Bild: Holger Beitz, CEO der PrismaLife AG, © Prisma Life AG

 

Die Gothaer begeht den 200. Geburtstag

Die Gothaer-Versicherung wird in diesem Jahr 200 Jahre alt und ist damit einer der ältesten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit in Deutschland. Der Geburtstag gibt Anlass zu verschiedenen Feierlichkeiten. Begünstigt werden diese durch den Rückblick auf ein äußerst positives Vertriebsjahr 2019.

Am 02.07.1820 gründete der Kaufmann Ernst Wilhelm Arnoldi die Gothaer Feuerversicherungsbank für den deutschen Handelsstand. Im Laufe der vergangenen 200 Jahre entwickelte sich daraus dann die heutige Gothaer mit Lebens-, Kranken- und sämtlichen Sachversicherungssparten. Den Grundgedanken der gegenseitigen Hilfe und Solidarität zwischen den Mitgliedern lebt die Gothaer als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit auch heute noch.

Anlässlich des Jubiläums wurde eine spezielle Rubrik auf der Homepage des Unternehmens zur Geschichte live geschaltet. Unter https://www.gothaer.de/ueber-die-gothaer/200-jahre-gothaer/ wurden rund 150 interessante Fakten und Geschichten aus der Historie der Gothaer mit den wichtigsten Meilensteinen des Konzerns aufbereitet. Die eigentliche Jubiläumswoche startet am 29.06.2020 mit einer Wanderausstellung zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Gothaer in der Kölner Hauptverwaltung. Ab August geht die Ausstellung auf Wanderschaft und macht an allen großen Gothaer Standorten Station: Berlin, Göttingen, Gotha, Hamburg und Stuttgart.

Einen Blick in die ferne Zukunft wagt die Gothaer beim Zukunftskongress am 02.07.2020 im Kölner Palladium. Hochkarätige Experten geben dort Einblicke in ihre Visionen vom Leben und Arbeiten in 200 Jahren. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten Anfang Juli gehören zudem ein Mitarbeiterfest und ein Tag der offenen Tür.

Starkes Vertriebsjahr 2019

Die Gothaer kann die Feierlichkeiten auch deshalb gelassen angehen, weil dem Jubiläumsjahr ein ungewöhnlich gutes Vertriebsjahr 2019 vorausging.

Die gebuchten Bruttobeiträge im Sachgeschäft liegen nach vorläufigen Zahlen mit 1.703 Mio. Euro um 4,4% über dem Niveau von 2018. Die positive Entwicklung im Neugeschäft setzte sich 2019 weiter fort, wobei das Maklergeschäft eine besondere Steigerung erfuhr.

In der Lebensversicherung erreichen die gebuchten Bruttobeiträge voraussichtlich sogar einen Anstieg von 8,2% auf 1.288 Mio. Euro. Die Gothaer profitiert hier wie die Branche insgesamt vom Geschäft mit Einmalbeiträgen und von Wachstumsimpulsen im Biometrie-Bereich. Auch im Krankenbereich zeigt die Tendenz nach oben. Die Brutto-Beiträge steuern 865 Mio. Euro an, eine Steigerung von 2,9% über dem Niveau von 2018. Das Neugeschäft wächst um 22%, was insbesondere auf die Zusatzversicherung zurückzuführen ist.

Die endgültigen Zahlen wird die Gothaer im April bei der Bilanzpressekonferenz vorlegen.

S&P Global Ratings setzt Ausblick auf „positiv“

Die internationale Rating-Agentur S&P Global Ratings hat zudem im September die Rating-Ergebnisse der Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Gothaer Lebensversicherung AG und Gothaer Krankenversicherung AG mit „A-“ eingestuft und den Ausblick von „stabil“ auf „positiv“ angehoben. Mit der Anhebung des Ausblicks auf „positiv“ würdigen die Analysten die gestiegene Kapitalisierung. Anerkannt wurde auch, dass der Gothaer Konzern den Kurs der wertorientierten Unternehmenssteuerung fortsetzt und dass weiterhin Ertrag vor Wachstum angestrebt wird. „Ich freue mich, dass S&P Global Ratings den Ausblick angehoben und unsere Rating-Ergebnisse erneut bestätigt hat. Damit werden unsere Erfolge beim Umbau des Produktportfolios und der Erhöhung der Kapitalausstattung sowie die starke Marktposition des Gothaer Konzerns mit seiner breiten Aufstellung honoriert“, kommentiert Konzernvorstand Dr. Karsten Eichmann die Entwicklungen. (bh)

Bild: Eingang des Gothaer-Gebäudes in Köln, © Gothaer