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10. Dezember 2025
Makler-Votum: Mehrheit hält Unabhängigkeitsurteil für falsch

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Makler-Votum: Mehrheit hält Unabhängigkeitsurteil für falsch

Makler-Votum: Mehrheit hält Unabhängigkeitsurteil für falsch

Das Unabhängigkeitsurteil des OLG Dresden sorgt für Bedenken in der Maklerbranche. Doch wie schätzen diese die Situation selbst ein? Welche Auswirkungen auf ihr Unternehmen erwarten sie? Und betrachten sie das Urteil überhaupt als gerechtfertigt? Die AssCompact Studien haben in einer Umfrage bei den Maklern nachgefragt.

Unabhängigkeit … Ein wichtiger Begriff in der Maklerbranche. Denn er stellte lange Zeit das größte Differenzierungsmerkmal des Versicherungsmaklers im Vergleich zum Versicherungsvertreter dar – oder stellt es vielleicht auch immer noch. Doch die Verwendung des Begriffes steht immer wieder unter juristischem Beschuss. Das Oberlandesgericht Dresden legte in einem Urteil ganz klar fest: Versicherungsmakler, die von Versicherern in Form von Courtagen oder Provisionen für Vertragsabschlüsse vergütet werden, dürfen sich aufgrund dieser finanziellen Geschäftsbeziehung zu ihren Produktgebern nicht als unabhängig bezeichnen.

Und auch wenn jenes Urteil für den Moment nur für das Bundesland Sachsen gilt: Seither wird viel diskutiert. Diverse Vermittlerverbände rieten in Statements dazu, dass Vermittler sich in ihrer Außenwerbung nicht als unabhängig bezeichnen sollten. Der betroffene Versicherungsmakler und auch der vertretende Rechtsanwalt äußerten sich gegenüber AssCompact zum Urteil. Und auch die BCA legte ihre Meinung bei ihrem jährlichen Pressedialog dar.

Aber was sagt eigentlich die Maklerschaft allgemein zu dem Urteil? Wie „urteilt“ sie darüber? Und wie will sie in Zukunft mit dem Begriff „unabhängig“ umgehen? Dieser Frage haben sich die AssCompact Studien angenommen und in einer Blitzumfrage bei über 500 Maklern nachgefragt. Die wichtigsten Ergebnisse hat AssCompact hier zusammengefasst.

Kenntnisstand in der Maklerschaft

Zunächst ist festzuhalten: Von dem Urteil mitbekommen hat die weite Mehrheit der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer, nämlich 84,7%. Auf die Frage, wie gut sie sich über das Urteil informiert fühlen, antworteten 55,6% mit „sehr gut“ oder „gut“. Die Zahlen lassen die Schlussfolgerung zu, dass der Begriff der Unabhängigkeit unter den Maklern zumindest im Bewusstsein eine wichtige Rolle spielt.

Wie wichtig ist der Begriff?

Doch die Relevanz des Begriffs spiegelt sich auch in seiner Nutzung bei den Maklern wider. Denn die Frage „Nutzen Sie aktuell oder bislang den Begriff ‚unabhängig‘ in Ihrem Marketing oder Auftritt?“ beantworteten 30,5% von 531 Umfrageteilnehmern mit „Ja, regelmäßig“ und 38% mit „Ja, gelegentlich“. Lediglich 31,5% kreuzten „Nein“ an.

 

Makler-Votum: Mehrheit hält Unabhängigkeitsurteil für falsch

 

Jene rund 69% der Umfrageteilnehmer, die bei der vorigen Frage mit einer Ja-Variante geantwortet haben, wurden auch gefragt, wo sie den Begriff „unabhängig“ verwenden – und mit einer deutlichen Mehrheit, nämlich mit 57%, lag hier „in Kundengesprächen“ ganz vorne. Mit 23% stellt „Auf der Website/Im Webauftritt“ den 2. Platz, der 3. Platz, „In E-Mail-Signaturen oder Briefvorlagen“ folgt dann erst mit 5,8%.

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